Aus meiner Perspektive macht der Spot gerade durch die Bühne für Teddy Teclebrhan etwas richtig, weil die Mischung aus absurder Situation und seinem trockenen Charme funktioniert. Den Moment, in dem Teddy akrobatisch von der Planke abtritt und völlig trocken „Ich bin auf nem Seepferd“ sagt, finde ich ehrlich gesagt ziemlich lustig. Genau diese Szene ist für mich sehr einprägsam und ich gehe davon aus, dass sie besonders in der angesprochenen Zielgruppe hängen bleibt – eben weil sie so unerwartet ist und sich von typischer Werbebotschaft klar unterscheidet.

Kreativ würde ich den Spot auf jeden Fall nennen. Ich denke, das Piratensetting wurde bewusst überspitzt inszeniert, die Figuren sind klischeehaft, wirken dadurch aber auf eine ironische Art authentisch und irgendwie leicht nachvollziehbar. Diese gezielte Überzeichnung finde ich spannend, weil sie nicht in Steifheit abgleitet, sondern eher eine lockere und gleichzeitig künstlerische Bildsprache liefert. Die Bildgestaltung mit Licht, Schatten und den starken Farben der Old-Spice-Produkte setzt für meinen Geschmack visuell einen passenden Akzent, ohne zu überfordern.

Was die Konsistenz der Markenbotschaft angeht, habe ich das Gefühl, dass Old Spice hier die Linie treu bleibt, die schon aus anderen TV-Spots bekannt ist: Über Humor, absurde Elemente und starke Typen das Produkt zu inszenieren – das zieht sich konsequent durch und ist auch dieses Mal auf eine moderne Weise aufgegriffen, die nicht veraltet wirkt.

Meiner Ansicht nach macht sich die Ansprache an die Zielgruppe – also ziemlich eindeutig männlich und abenteuerlustig – durch den Humor, die markanten Charaktere und das „Piraten-Image“ sehr deutlich. Wer sich von Ironie, Selbstironie und vielleicht auch einem gewissen Grad an Selbstvermarktung angesprochen fühlt, wird sich darin wiederfinden.

Ich bin der Meinung, dass der Spot es geschickt schafft, den Deostick als fast schon „legendären Schatz“ zu inszenieren und gleichzeitig mit einem Augenzwinkern rüberkommt. Das Storytelling ist nicht besonders komplex, dafür bleibt die Werbebotschaft klare erkennbar und dürfte auch ohne großes Nachdenken verstanden werden.

Overall finde ich, dass der Clip einen ziemlich eigenen Weg geht, der sich angenehm abhebt, humorvoll und kreativ ist – und gleichzeitig mit einer Portion absurdem Humor kokettiert, was meiner Ansicht nach gerade bei jüngeren Zuschauer:innen hängen bleibt.

Zum Abschluss: Ich schätze eine sachliche und respektvolle Diskussion zu diesem Spot und freue mich, wenn Gleichgesinnte ihre Meinung unter diesen Aspekten teilen.

Autor: Mia Zmölnig