Die Auswahl an Produkten wie Tafeltrauben und Leerdammer trifft bestimmt den alltäglichen Einkauf und wirkt in ihrer Schlichtheit fast schon etwas beliebig, aber vermutlich geht es Penny genau darum – niemand soll sich ausgeschlossen fühlen.

Die Platzierung des Preissiegels inklusive ntv und deutschem Institut ist aus meiner Perspektive eine klassische Vertrauensoffensive. Ich denke aber, dass in meiner Generation genau solche Qualitätssiegel oft etwas beliebig wirken und eher beiläufig wahrgenommen werden – sie sind halt irgendwo immer mit dabei. Immerhin zeigt Penny damit zumindest, dass sie sich messen lassen – das kann man mögen oder als Pflichtübung sehen.

Was die Visualisierung angeht: Alles ist wahnsinnig reduziert gehalten, auf Rot und Gelb getrimmt, immer mit dem Ziel, Aufmerksamkeit zu erzeugen und die Markenfarbe klar rauszustellen. Ich bin der Meinung, dass Penny dabei sehr konsequent ihren eigenen Stil verfolgt: Niemand kommt auf die Idee, dass hier ein anderes Unternehmen geworben hätte. Da fehlt aber, meiner Ansicht nach, jeglicher Überraschungseffekt oder Humor, der den Spot hervorheben würde – es bleibt alles funktional und absolut safe. Vielleicht bewusst rau und ohne jede Ironie, damit sich jeder verstanden fühlt. Wer hier mal auf einen kreativen Augenzwinker oder einen cleveren Moment wartet, bleibt meiner Meinung nach echt auf dem Trockenen sitzen.

Die Aussage „Für alles in günstig. Erstmal zu Penny“ bringt die Werbebotschaft ziemlich smart auf den Punkt. Auch mit dem App-Angebot versucht Penny bestimmt, ein jüngeres Publikum zu erwischen, nur transportiert das Ganze halt doch eher so viel Emotion wie ein Kassenzettel. Ich glaube, das Zielpublikum sind alle, die ihren Wocheneinkauf pragmatisch und zum Bestpreis erledigen wollen – also weniger Menschen, die sich von ausgefallener Werbung angesprochen fühlen, sondern eher die, für die Preisschilder und Rabatte Argumente genug sind.

Was mir trotzdem auffällt: Penny geht damit null Risiko ein. Ich sehe darin keinerlei Bruch mit bekannten Werbemustern oder einen frischen, neuen Blickwinkel auf das, was Discounter-Werbung sein kann. Am Ende bleibt ein sauber durchdeklinierter, effektiver, aber aus meiner Sicht auch recht generischer Spot stehen.

Deine Meinung würde mich dazu sehr interessieren – ich schätze eine sachliche, respektvolle Diskussion und freue mich, wenn ihr eure Sichtweisen unter diesem Aspekt teilt!

Autor: Mia Zmölnig