Das Auto als urbaner Lebensbegleiter. Hier frage ich mich allerdings schon, ob ein roter Schirm oder eine Statue im Hintergrund tatsächlich subtil genug sind, um diese Stimmung glaubhaft zu transportieren, oder ob man nicht doch auf allzu bekannte Werbe-Klischees zurückgegriffen hat.

Anspruchsvoll sind immerhin die aufeinander abgestimmten Ampelsymbole und LED-Figuren, die im Spot als visuelles Leitmotiv funktionieren. Dies ist, meiner Ansicht nach, eine durchaus interessante Verbindung zwischen Technologie, Design und Alltagserfahrung – quasi eine intelligente Klammer, die sowohl den Kontext der Straße als auch das Interieur des Autos integriert, ohne dass dies mit einem Holzhammer präsentiert wird. Gerade die Spiegelung der LED-Männchen im Außenspiegel und am Display könnte man als feines Detail verstehen, das dennoch nah an einer überinszenierten Spielerei kratzt. Ich denke, das hätte mit noch etwas mehr Raffinesse noch subversiver wirken können.

Was die Kreativität angeht, halte ich den Spot für ordentlich, aber der große Clou bleibt aus. Hier wird viel mit Kontrasten zwischen Rot und Grün gespielt – ein farbpsychologischer Klassiker, der für mich eher erwartbar ist als wirklich originell daherkommt. Allerdings: Dass die Markenbotschaft („Schalte hoch auf Fahrspaß mit dem Peugeot 208. Jetzt ab 149 Euro im Monat leasen.“) konsequent im Bild und Text verankert ist, spricht immerhin für eine klare Hand im Storytelling. Die Verbindung aus Fahrspaß, modernem Design und pragmatischem Leasingangebot funktioniert schnörkellos, was ich sachlich grundsätzlich begrüße.

Die Zielgruppenansprache empfinde ich als bewusst niedrigschwellig: Sympathische Alltagsumgebung, divers anmutende Passanten, Fokus auf Elektromobilität und Leasingkonditionen – das wirkt gewollt breit anschlussfähig. Hier hätte ich mir etwas mehr Mut zur spitzen Storyline oder einer wirklich cleveren Pointe am Ende gewünscht. In Anbetracht meines Faibles für anspruchsvollere Werbekommunikation warte ich vergeblich auf einen Moment, der mich wirklich fordert oder ein Augenzwinkern einstreut. Die Kernaussage bleibt solide, aber, meiner Meinung nach, auch erwartbar und austauschbar.

Optisch schätze ich die eleganten Schnitte zwischen Außen- und Innenaufnahmen. Die ruhigen Kamerafahrten sowie die Lichtstimmungen inszenieren das Auto ansprechend, wenngleich ich mir eine gewisse visuelle Extravaganz erhofft hätte. Der Wechsel zwischen realem und digitalem Lichtsignal lässt den technischen Anspruch der Marke zumindest dezent durchblicken – das erkenne ich an –, aber letztlich bleibe ich als anspruchsvoller Zuseher etwas unterfordert.

Die durchgängige Platzierung des Peugeot-Logos finde ich wiederum gelungen: subtil, nie aufdringlich, aber immer präsent. Das vermittelt Markenstärke, ohne ins Penetrante abzugleiten.

Unterm Strich bin ich der Ansicht, dass die kommunikative Botschaft sauber umgesetzt wurde, die visuelle Leitidee clever ist, den großen, originellen Wurf aber knapp verfehlt. Wer einen emotionalen Spannungsbogen oder überraschende Wendung erwartet, wird hier kaum bedient.

Mich interessiert: Wie siehst du die Wirkung dieses Spots gerade im Vergleich zu anderer Automobilwerbung? Findest du die visuelle Leitidee überzeugend oder fehlt auch dir der letzte kreative Funke? Lass uns doch gern fachlich oder subjektiv diskutieren, wieviel Anspruch Werbeclips im Automarkt heute überhaupt noch mitbringen (sollten)!

Autor: Ralf Zmölnig