Insofern finde ich, dass die Inszenierung des Spots sehr nah am echten Leben ist und einen guten Nerv in der Zielgruppe trifft, die sich aus technikaffinen Familien und Social-Media-Nutzern zusammensetzt.

Was mir besonders auffällt, ist, wie geschickt Drei in diesem Spot die emotionale Verknüpfung von Technologie und Familie inszeniert. Aus meiner Sicht wird hier mit einer gewissen Selbstironie auf die mittlerweile fest verwobene Beziehung zwischen menschlichen Begegnungen und digitaler Präsenz angespielt. Gerade die schnelle Abfolge, in der diverse, farbenfrohe Smartphones wie ein Accessoire gemeinsam auf dem Tisch landen, finde ich fein beobachtet – und längst ist das “Welches Handy hat die beste Kamera?” beim Gruppenfoto ein geflügelter Spruch.

Die Werbebotschaft kommt für mich eindeutig und nachvollziehbar rüber: Moderne, hochwertige Smartphones wie das vivo X300 Pro sollen für alle verfügbar und leistbar sein. Ich interpretiere das Angebot – kein Anschaffungsstress, sondern stattdessen monatlich kalkulierbare Kosten – als Zugeständnis an Konsumlust und Familienbudget zugleich. Dass der Spot ausdrücklich den Slogan „Handyfreiheit“ betont und dies sogar visuell mit funkelnden Sternenhintergründen in Szene setzt, empfinde ich als konsequent und stimmig für das Markenimage von Drei.

Gerade als jemand, der intelligente Werbeansätze zu schätzen weiß, bin ich durchaus angetan davon, wie subtil hier mit visuellen Mitteln und Szenenwechseln gearbeitet wird. Die Mischung aus warm beleuchteten Familienmomenten, verspielten Lichtinstallationen und charmanter Ironie im Umgang mit der Handymanie der Verwandtschaft ist meines Erachtens unterhaltsam und reflektiert dennoch gesellschaftliche Gewohnheiten. Dabei bleibt Drei angenehm im Hintergrund und hält das Produkt zunächst unausgesprochen im Mittelpunkt – das gefällt mir besser als ein offensichtlicher “Mit-dem-Holzhammer-Spot”. Die letztendliche Produktpräsentation mit dem hübsch beleuchteten vivo X300 Pro vor kosmischem Sternenhimmel erfüllt erwartungsgemäß die klassischen Anforderungen an eine moderne Weihnachtskampagne, ohne jedoch ins Banale oder Kitschige abzudriften.

Meiner Ansicht nach glänzt der Spot auch mit einer gelungenen Abstimmung von Bildsprache, Musik und On-Screen-Text. Gerade die Mischung aus familiärer Festlichkeit und technologischem Glanz inszeniert eine harmlose Sehnsucht nach Nähe und Teilhabe, wie sie zum Weihnachtsgeschäft eben passt. Die Pointe am Schluss – “Lebe hohohoch Drei.” – spielt gekonnt mit Sprache und Markenidentität, fast schon verschmitzt, und hebt sich im Vergleich zu anderen Seasonal Claims am Markt wohltuend ab.

Ich würde mir im Ansatz vielleicht noch etwas mehr Originalität bei der Präsentation wünschen: Die Begeisterung fürs neue Handy als kollektives Familienereignis ist natürlich klischeehaft, wird hier aber immerhin liebevoll und mit einem Augenzwinkern umgesetzt. Das ist charmant, verliert aber mitunter etwas an Überraschungseffekt. Dennoch überzeugt mich der Spot durch seine charmant eingefädelte Kombination aus Lifestyle-Inszenierung, realitätsnaher Darstellung und markenkohärenter Botschaft.

Was meint Ihr? Gibt es für Euch auch diese typischen “Handy zücken, alle auf ein Foto!”-Momente im Familienkreis oder findet Ihr die Inszenierung übertrieben? Wie nehmt Ihr den Zusammenhang zwischen emotionaler Weihnachtskampagne und Produktpräsentation wahr? Würde mich interessieren, wie Ihr den Spot einordnet und ob Euch das Angebot oder der Humor der Umsetzung mehr anspricht. Lasst gerne Eure Meinung da – ich freue mich auf eine lebhafte (und gerne auch kritische) Diskussion!