Ich persönlich empfinde die Inszenierung der "Champions des Alltags" als eine gelungene Metapher, die das Thema Schlaf aus dem medizinisch-nüchternen Kontext in eine warmherzig-lustige Alltagswelt hebt.

Die Werbebotschaft kommt für mich dabei klar und eindeutig rüber: Besser schlafen, mehr leisten – im Kleinen wie im Großen. Die Integration von Melatonin als Helfer für das Ein- und Durchschlafen ist pointiert umgesetzt, ohne sich in irrelevanten Details zu verlieren. Meiner Meinung nach gelingt es so, die eher trockenen Produktfeatures empathisch in Szene zu setzen.

Betrachte ich die bildliche Gestaltung, dann bin ich angetan von den freundlich-fröhlichen Farbtönen, die der Szene einen optimistischen und familiären Charakter verleihen. Pflanzen, gedeckter Tisch, pullovertragende Omas und ein Siegerpodest mit Enkelkindern – das ist alles irgendwie klischeehaft, aber mit einer liebevollen Ironie präsentiert. Da zuckt bei mir schon der Mundwinkel, insbesondere wenn der Opa am Ende stolz seine "Zzz-Medaille" in die Kamera hält, begleitet von Konfetti und glücklichen Gesichtern. Das wirkt angenehm selbstironisch und durchbricht ein wenig das klassische Werbe-Einerlei in dieser Kategorie.

Was ich besonders wertschätze, ist die klare Linie, mit der WICK-ZzzQuil seine Rolle als unterstützender Begleiter des Alltags ganz ohne Pathos oder dramatische Übertreibung umsetzt. Die Zielgruppenansprache ist für mich auf den Punkt, nicht anbiedernd oder peinlich, sondern authentisch und durchaus würdevoll gegenüber einer älteren Generation. Die Einbettung der Produktverpackung samt Einschlaferklärung und Apothekenhinweis schafft zusätzliche Glaubwürdigkeit, ohne zu langatmig zu werden.

Einzig aus einer gewissen Werbekritiker-Lust heraus muss ich schmunzelnd anmerken, wie stereotyp so ein "Enkelkinderheben" mittlerweile für Wohlfühlbotschaften herhalten muss – fast, als gäbe es für Omas und Opas keine anderen Karrierechancen als olympische Disziplinen im Kinderhüten. Aber genau diese leicht augenzwinkernde Überhöhung ist es wahrscheinlich, die mich am Ende doch eher gutgelaunt auf die Couch als kopfnickend vor die Herausforderung Alltags-Champion sein lässt.

Ich finde, dieser Spot liefert viele Anknüpfungspunkte für eine weiterführende Diskussion: Wie intelligent darf oder soll Werbung für Nahrungsergänzungsmittel eigentlich sein? Inwiefern funktioniert Selbstironie als Mittel zur Markenbildung in einem Gesundheitskontext? Oder: Trifft der Spot für dich in der Ansprache der Zielgruppe und der Nutzung humorvoller Stilmittel tatsächlich den richtigen Ton? Diskutiere gern mit!

Autor: Ralf Zmölnig