Gleichzeitig finde ich, dass die Idee, ein „Eigentor“ beim Friseur zu inszenieren, zwar schnell verständlich ist, aber mir fehlt der direkte Bezug zu Snickers. Klar, der Spot versucht zu vermitteln, dass dir ohne Snacks der Fokus fehlt und dir dann solche Missgeschicke passieren. Allerdings bin ich der Meinung, dass dieser inhaltliche Link zum Produkt ziemlich konstruiert wirkt und ich bezweifle, dass das als Botschaft beim Publikum lange hängen bleibt. Von der Kreativität her spielen sie mit einem populären Thema, Fußball zieht ja immer, aber für mich persönlich wirkt das Setting eher austauschbar und wenig überraschend.

Was die Zielgruppenansprache betrifft, kann ich mir schon vorstellen, dass vor allem jüngere Männer – vielleicht so zwischen 16 und 30 – angesprochen werden, die Fußball mögen und bei Fußballspielen gern mal snacken. Die Atmosphäre im Friseursalon ist bewusst locker gehalten, in gewisser Weise fast schon klischeehaft männlich und ein wenig retro, was bestimmt ankommt, wenn man sich in so einem Umfeld wiederfindet oder einen ironischen Blick auf solche Situationen mag. Ich würde nur sagen, aus meiner Warte fehlt dem Spot ein bisschen Esprit oder etwas mehr Feinsinn. Besonders das Storytelling bleibt auf einer eher flachen, humorigen Ebene und setzt wenig Akzente, die im Gedächtnis bleiben oder ein echtes Aha-Erlebnis auslösen.

Das Bildkonzept ist ordentlich gemacht, die Kulisse mit den vielen Details wie Pokalen, Bildern, Holzoptik und Beleuchtung fühlt sich konsistent an und sorgt tatsächlich für Atmosphäre. Von der handwerklichen Seite ist das alles solide umgesetzt – es sieht nicht billig oder übertrieben aus, sondern eher bodenständig. Allerdings bin ich der Ansicht, dass das visuell nichts wirklich Neues bietet. Die Szene lebt eher von diesem „Oh nein!“-Moment als von irgendeiner außergewöhnlichen Kreativität.

Insgesamt sehe ich den Spot so: Er erfüllt das, was man von einem Snickers-Clip erwarten kann, tut aber auch nicht mehr als das. Für mich würde das nicht ausreichen, damit die Werbung langfristig im Kopf bleibt oder im besten Fall viral diskutiert wird. Das spielt auf einer ziemlich sicheren, leicht verdaulichen Humorebene und hat keine Spur von mutigem Storytelling. Ehrlich gesagt fehlt mir ein bisschen die Relevanz – besonders was die Themen angeht, die meiner Generation wichtig sind. Hier geht’s am Ende nur darum, mit einem Snack wieder „auf Spur“ zu kommen.

Mich interessiert, wie andere das sehen! Ich lege Wert auf eine faire, möglichst sachliche Diskussion und bin gespannt auf weitere Meinungen zu diesem Spot.

Autor: Mia Zmölnig