Da schwingt für mich weder Augenzwinkern noch originelle Selbstreferenz mit – vielmehr bedient man sich beim archetypischen Wohlfühlversprechen.

Was die Kreativität angeht, sehe ich persönlich einen recht deutlichen Fokus auf klassisches Testimonial-Motiv: Die Protagonistin lächelt, trinkt aus einem Shaker und suggeriert Nonchalance – getreu dem Motto: „Schau her, das Produkt ist Teil meines Lebens.“ Besonders pfiffig, im Sinne von raffinierter Inszenierung, finde ich die Sequenz, in der die Frau sich im Spiegel betrachtet und damit das „Besser denn je“-Narrativ illustrieren soll. Allerdings ist das – meiner Ansicht nach – weit entfernt von einem intelligenten Twist oder einer herausfordernden Stilistik. Hier mangelt es mir einfach an einer subtilen Doppelbödigkeit, die eine anspruchsvolle Zielgruppe wirklich reizen würde.

Die visuelle Umsetzung hält sich weitgehend an bekannte Codes: weiße Fliesen als Reinheitssymbol, ein Holzregal mit Pflanzen für den Hauch Natürlichkeit, alles im Hell-Dunkel-Kontrast des Instagram-tauglichen Küchenambientes präsentiert. Ich denke, damit wird ein modernes, vielleicht leicht aspiratives Milieu skizziert, das vor allem Frauen in der Altersklasse um die 40 direkt adressiert. Da stimmt für mich die Zielgruppenansprache – allerdings geschieht das auf eine Weise, die ich eher konventionell und ziemlich kalkuliert finde.

Die Werbebotschaft „Probiere Metaflow. Ich freue mich immer auf die Shakes, weil sie so lecker sind. Jetzt Starter-Set auf metaflow.de sichern.“ wird mehrfach (und fast bruchlos) durchdekliniert. Ich finde, das ist schon handwerklich sauber, aber für meinen Geschmack fehlt die Herausforderung an den Zuschauer: Wo bleibt das Augenzwinkern, das eben nicht nur ein Produktversprechen, sondern mindestens ein gedankliches Echo auslöst? Für jemanden wie mich, der sich nach cleveren Stilmitteln und Überraschungseffekten sehnt, bleibt die Kampagne eindeutig zu schablonenhaft – das „Leckerkeit“-Motiv könnte ebenso aus einem 0815-Werbekonzept stammen.

Bemerkenswert finde ich hingegen, dass die Produkte in Nahaufnahme und vor schlichtem blauen Hintergrund präsentiert werden – minimalistisch, fast schon klinisch. Die Einblendung der Gratis-Angebote und des Starter-Sets wirkt so nüchtern wie zielstrebig. Mir fehlt hier aber jegliche kreative Zuspitzung; es wirkt wie eine Checkliste, die mit freundlicher Kompromisslosigkeit abgehakt wird.

Meiner professionellen Beurteilung nach bleibt besonders die Originalität der Gesamtinszenierung hinter den Möglichkeiten zurück: Ich sehe keinen bemerkenswerten Bruch mit Genre-Erwartungen, keine clevere Durchbrechung der klassischen Erfolgsmechanismen von Zielgruppenwerbung. Mir fehlt schlichtweg das gewisse Etwas, das aus einem informativen TV-Spot ein Stück Kommunikationskunst macht, das nachhallt, etwa durch Ironie, Selbstreflexion oder ein intelligentes Spiel mit der Erwartungshaltung.

Was denkst Du über diesen kommunikativen Ansatz von Metaflow – erreichst Du als Zuschauer*in damit tatsächlich das Gefühl, angesprochen und begeistert zu werden? Fühlst Du Dich inspiriert oder eher unterfordert? Ich freue mich auf eine angeregte – gern auch kontroverse – Diskussion über Anspruch, Wirkung und Potenzial dieses Spots!

Autor: Ralf Zmölnig