Aus meiner Perspektive sticht der Spot vor allem durch diese visuelle Opulenz hervor, man verweilt gerne mit den Augen im Grün, den Bergen und auf den scheinbar endlosen Straßen.

Aber: Warum spielen jetzt plötzlich umgestürzte Bäume eine Rolle? Ich muss zugeben, dass mir diese symbolische Ebene nicht sofort klar wird. Soll hier demonstriert werden, dass der Sportage für Abenteuer und Robustheit steht, auch wenn die Botschaft ein wenig auf Umwegen daherkommt? Besonders habe ich mich gefragt, was es bedeutet, dass eine Frau in Sportkleidung kurz am Auto vorbeijoggt – ist das ein beiläufiges Detail oder steckt hier eine tiefere Absicht dahinter? Aus meiner Sicht bleibt diese Sequenz auffällig undefiniert, beinahe random. Ich habe ein Faible für Spots mit intelligenten Wendungen und doppeltem Boden, hier aber frage ich mich, ob der Spot das Zielpublikum mit dieser Collage wirklich auf einer tieferen Ebene erreicht.

Erfrischend finde ich, dass es zumindest ansatzweise eine „andere Story“ versucht wird, es weicht vom immergleichen Autowerbung-Einerlei ab, auch wenn das Motiv „Sport“ hier teilweise sehr plakativ interpretiert wird – nach dem Motto: Hinter jedem Ausflug ins Grüne steckt gleich ein Sportage. Das Narrativ wirkt für mich eher wie eine lose Aneinanderreihung sportiver Aktivitäten als wie ein konsequent durchdekliniertes Storytelling. Meiner Meinung nach hätte es dem Spot gut getan, einen stärkeren, verbindenden Moment zu setzen, der die verschiedenen Bilder und Mini-Handlungen mit mehr Sinn verknüpft.

Gleichzeitig will ich anerkennen, dass es in Sachen Zielgruppenansprache – Outdoor-Fans, Hundebesitzer, alle, die sich als aktive, urbane Naturmenschen verstehen – durchaus aufmerksam konzipiert wurde. Der Subtitle „Movement that inspires“ hält, was er verspricht, zumindest visuell. Dennoch fehlt mir persönlich ein inhaltliches Augenzwinkern oder ein wirklich cleverer Twist, der den Spot über die ästhetische Ebene hinaushebt. Kreativ und originell? In Teilen, ja – ganzheitlich holt es mich intellektuell aber noch nicht ab.

Alles in allem sehe ich in dem Spot den gewohnt hohen Kia-Standard, gepaart mit dem Versuch, visuelle Frische ins Genre zu bringen – der „Aha-Effekt“ aber bleibt bei mir (noch) aus. Vielleicht siehst du das ja komplett anders oder kannst den Spot besser einordnen? Mich würde eine punktgenaue Diskussion über Storyaufbau, Zielgruppenzugänge oder die Rätselhaftigkeit mancher Bildelemente sehr interessieren – lass gerne deine fachliche oder subjektive Sicht da!

Autor: Ralf Zmölnig