Ich denke allerdings, dass diese Wendung für Zuschauer, die eine subtile oder raffinierte Ansprache bevorzugen, etwas zu bodenständig wirken könnte – immerhin schafft es aber, einen gewissen Sympathiebonus direkt zu Beginn aufzubauen.

Was die Zielgruppenansprache betrifft, bin ich der Meinung, dass Expert hier sehr gezielt und klar den Massenmarkt ins Visier nimmt. Die Botschaft "Danke für dreimal Platz 1" wird plakativ inszeniert und belohnt die Kunden mit attraktiven Rabatten, was ich durchaus nachvollziehbar finde. Gleichzeitig wäre es aus meiner Sicht durchaus reizvoll gewesen, die preisgekrönten Qualitäten der Marke weniger mit einem Holzhammer und mehr mit einem Augenzwinkern in Szene zu setzen. Stattdessen bleibt man sehr nahe an klassischen Claims und Verkaufsargumenten.

Die visuelle Umsetzung ist ordentlich, aber keineswegs revolutionär. Meiner Ansicht nach wird mit den konsistent eingesetzten orangen Flächen, den prägnanten Preis-Bubbles und einer klar gegliederten Produktpräsentation wenig riskiert, aber auch nichts wirklich Neues gewagt. Ich sehe den Reiz in der Direktheit, wenngleich sich mir zeigt, dass echte kreative Spitzen oder gar anspruchsvolle Stilmittel fast völlig fehlen. Das prominent platzierte Logo samt "Mit den besten Empfehlungen"-Slogan erscheint solide, doch ich bin der Auffassung, dass hier etwas mehr Feingefühl für eine visuelle Überraschung oder zumindest einen kleinen Bruch mit Konventionen gut getan hätte.

Inhaltlich bleibt der Spot extrem fokussiert auf das Erreichen der Botschaft: Wir wurden ausgezeichnet, deshalb gibt es Hammer-Preise. Fachlich betrachtet funktioniert dieses Prinzip zwar zuverlässig – ich wage aber zu behaupten, dass die emotionale Tiefe etwas auf der Strecke bleibt. Aus professioneller Sicht hätte ich mir hier durchaus noch eine kleine, clever eingebaute Wendung gewünscht, die nicht nur informiert, sondern vielleicht auch amüsiert oder intellektuell fordert.

Leicht süffisant könnte ich anmerken: Die Inszenierung von Rudi Völler verleiht dem Ganzen den Charme eines freundlich-nachbarschaftlichen Schmunzelmoments, ohne je Gefahr zu laufen, dass sich ein wirklich innovativer Gedanke hinein verirrt. Wer jedoch subtilere Kommunikationskunst schätzt, bleibt möglicherweise ein wenig unterwältigt. Mir fehlt insgesamt der kreative Mut, aus dem „Oha!“ der Einstieg in eine wirklich originelle Kampagnenkommunikation zu machen.

Wie siehst du das? Ist dir der Spot zu direkt oder spricht dich die klare, wenig verschnörkelte Ansprache an? Diskutier gerne, wie du den Mix aus Promi-Einsatz, Markenbotschaft und visueller Präsentation interpretierst, oder welche Aspekte du dir bei einem Markenauftritt wie diesem noch gewünscht hättest!

Autor: Ralf Zmölnig