Die Abfolge der roten Hintergründe, ständig mit goldenen und weißen Konfetti durchsetzt, vermittelt für mich einen Dauer-Lotterie-Jubelmodus, der statt Spannung eher eine gleichförmige Euphorie schafft. Ich finde, dass dieses rein optische Dauerfeuer ein cleverer Gegensatz zu den sachlichen Gewinn-Informationen sein könnte – allerdings fehlt mir der kreative Dreh, der aus Konfetti und rotem Corporate Design mehr als nur ein ritualisiertes „Wir sind die mit dem Glücksregen“-Gefühl macht.

Wenn dann auf der Straße die drei Personen in identischen roten Pullovern vor drei gleichen BMWs stehen, zeigt der Spot für meinen Geschmack recht deutlich den Versuch, „gemeinschaftliches Glück“ und individuellen Erfolg optisch einzufangen. Das Motiv ist schnell verständlich, aber mir fehlt ehrlich gesagt ein innovativer Bruch, irgendein Moment, der die Mechanik der Verlosung oder das Miteinander im Postcode auf raffinierte Weise reflektiert – das Potential wäre ja da.

Die direkte Werbeansprache, verstärkt durch Einblendungen wie „JETZT ANMELDEN“ und sehr augenfällige Hinweise auf die Dringlichkeit – „Nur noch 5 TAGE“ – ist erwartungsgemäß simpel gehalten. Ich würde sagen: Hier setzt die Kommunikation voll auf FOMO und den Zeitdruck, was durchaus effektiv sein mag, aber aus meiner Perspektive alles andere als anspruchsvoll ist. Als anspruchsvoller Zuschauer lasse ich mich von so offensichtlichen Call-to-Actions eher abschrecken, zumal sie keinerlei feinsinnige Spielerei oder smarte Wendung beinhalten.

Die visuelle Umsetzung – rote Hintergründe, klare Typografie, omnipräsent das Logo – ist konsequent, aber mir fehlt die Liebe zum überraschenden Detail. Aus fachlicher Sicht denke ich, dass vor allem die Zielgruppen im „Kernpublikum Unterhaltung“ und der Generation, die auf Kai Pflaume vertrauen, bestens abgeholt werden – wer allerdings intelligenten, subtilen Witz sucht, wird hier weitgehend enttäuscht.

Zusammengefasst bin ich der Meinung, dass der Spot in seiner Markenbotschaft sehr konsistent ist, jedoch keinerlei kreative Risiken eingeht. Die dramaturgische Linie bleibt berechenbar, auch die visuelle Sprache bleibt dem Erwartbaren treu. Ein bisschen mehr Mut zur selbstironischen Brechung oder eine augenzwinkernde Wendung – das hätte ich mir gewünscht, um als kritischer Zuschauer wirklich kurz innezuhalten.

Mich interessiert: Wie wirkt dieser Spot auf Dich? Fehlt Dir ebenfalls eine intelligente Überraschung, oder findest Du das bewährte Konzept überzeugend? Lass uns gerne über die gelungene oder weniger gelungene Ansprache und Inszenierung diskutieren!

Autor: Ralf Zmölnig