Subjektiv macht auf mich auch der Sprecher leider nicht den absolut professionellen Eindruck, den ich von einer Premiummarke an dieser Stelle erwarten würde.

Schauen wir uns die Bilder an: Das Setting mit dem grauen Auto, umgeben von modernen Gebäuden, blauen Himmel und Sonnenschein, wirkt auf mich ziemlich austauschbar. Mir fehlt da tatsächlich eine visuelle Prise Individualität oder zumindest eine kreative Brechung klassischer Werbeklischees. Aus meiner Perspektive ist die Bildsprache maximal solide, aber ganz sicher nicht mutig oder progressiv.

Wenn ich genauer hinschaue, fällt mir auf, dass zwar korrekt das „RS“-Logo prominent inszeniert wird, aber aus meiner Sicht geht dieses visuelle Anpreisen des „Sportlichen“ nicht über das hinaus, was man seit Jahren in der Automobilwerbung serviert bekommt. Ich bin geneigt zu sagen: Wo bleibt der intelligente Twist, die subtile Doppeldeutigkeit, die mich als anspruchsvollen Betrachter wenigstens ein bisschen fordert? Meiner Ansicht nach hätte man gerade im Kontext Elektromobilität deutlich mehr machen können – das Potential für einen frischen Kommunikationsansatz ist, in meinen Augen, leider völlig verschenkt.

Die Zielgruppenansprache ist für mich einigermaßen eindeutig: urban, modern, wahrscheinlich männlich, Wertlegung auf Sportlichkeit und Fortschritt. Nur frage ich mich, warum ich als Teil dieser Zielgruppe überhaupt noch genauer hinschauen soll? Die Werbebotschaft „Stärker denn je“ mag stimmen, aber sie wird weder visuell noch inhaltlich wirklich überzeugend transportiert. Der Spot bleibt da für mich ziemlich an der Oberfläche.

Konsistenz zur bisherigen Markenbotschaft kann ich durchaus erkennen – immerhin setzt Škoda schon seit Jahren auf eine Mischung aus Vernunft und „bezahlbarer Sportlichkeit“. Aber ich finde, gerade im Zeitalter der voll-elektrischen Mobilität hätte zumindest ein smarter erzählerischer Kniff oder eine überraschende Bildsprache mehr als gutgetan. Unterm Strich ist das für mich der schwächste Škoda-Spot seit langem.

Mich würde jetzt wirklich interessieren, wie euch der Spot begegnet: Seht ihr das ähnlich kritisch, oder habt ihr die Bild- und Sprachwahl ganz anders erlebt? Ich bin gespannt auf eure fachlichen oder persönlichen Eindrücke – lasst uns diskutieren!

Autor: Ralf Zmölnig