Besonders interessant finde ich die Platzierung der Auszeichnungen – hier versucht Denner offensichtlich, auf Seriosität und eine gewisse Branchenführerschaft hinzuweisen. Für die avisierte Zielgruppe, also beim klassischen Discounter-Klientel, dürfte das durchaus Vertrauen stiften.

Was die gezeigten Produkte angeht – Schweinsfilet, Jubiläumswein und Coca-Cola – spiegelt das für mich einen sehr klassischen Lebensmitteleinkauf wider. Die Visualisierung ist einfach, fast schon nüchtern. Ich interpretiere das als bewusste Entscheidung, denn zur Werbebotschaft „Sparen beim Qualitätskauf“ passt diese schnörkellose Umsetzung meines Erachtens gut. Gleichzeitig sehe ich da wenig kreativen Spielraum: Das Storytelling beschränkt sich ausschließlich auf Preis und Ware; emotional oder überraschend finde ich das nicht. Ich bin der Ansicht, dass ein Spot gerade durch einen Hauch Originalität durchaus gewinnen könnte – sei es durch ungewöhnliche Bildsprache oder einen cleveren Show-Act.

Die Angebote selbst – vor allem das prominent ausgepreiste Schweinsfilet und der Jubiläumswein – werden durch den Einsatz von Signalfarben und Preis-Kästchen besonders hervorgehoben. Das unterstützt die Werbeabsicht unmissverständlich: Hier geht es klar um Preis-Leistung. Aus meiner Sicht könnte das für eher preisbewusste und rational einkaufende Zielgruppen absolut funktionieren und erzielt vermutlich genau die gewünschte Aufmerksamkeit.

Ich finde es bemerkenswert, wie straight der Spot die Markenbotschaft „Denner – nah bei dir“ transportiert. Es entsteht der Eindruck, dass Denner Wert auf Nähe und Alltagsrelevanz legt – Themen, die im Discounterbereich auch von großer Bedeutung sind. Die Markenbotschaft bleibt demnach konsequent und nachvollziehbar über alle Sequenzen hinweg.

Allerdings kann ich mir vorstellen, dass für meine Altersgruppe der Spot etwas zu funktional daherkommt. Es fehlen innovative Elemente oder eine persönliche Ansprache, mit denen sich junge Menschen eher identifizieren würden. Originelle Ansätze oder ein bisschen Mut zu Kreativität könnten meines Erachtens dazu beitragen, dass so ein Angebot nicht nur als „billig“ oder „praktisch“, sondern tatsächlich als inspirierend wahrgenommen wird.

Insgesamt würde ich sagen, dass der Spot auf konsequente Zielgruppenansprache und Preissignale setzt. Ich schätze, viele werden die Klarheit mögen – mir persönlich fehlt aber ein gewisser Funke. Vielleicht ist Pure Functionality das neue Storytelling? Dennoch: Für den gesetzten Rahmen erfüllt der Spot aus Marketingsicht wahrscheinlich seinen Zweck.

Ich fände es spannend, mit euch weiter über den Ansatz dieses Spots zu diskutieren – immer unter dem Motto einer sachlichen und respektvollen Diskussion. Bin gespannt, wie ihr das wahrnehmt!

Autor: Mia Zmölnig