Die Kombination aus ernsten Lederjacken-Charakteren und dann plötzlich kostümierten, pokerspielenden Bären im U-Bahn-Waggon wirkt auf mich fast schon ein bisschen ironisch – vielleicht soll das sogar Absicht sein, so eine Art Augenzwinkern an die Werbezuschauer. Ganz ehrlich: Die Bären bringen wenigstens unerwarteten Humor rein, was für mich ein nettes Stilmittel ist. Originell ist die Szene allemal, wobei ich mir nicht sicher bin, ob sie bei allen Altersgruppen wirklich ankommt oder eher verwirrt.

Von der Kreativität her hebt sich der Spot schon ab, einfach weil er so viel düstere Großstadt-Atmosphäre reinbringt in ein eigentlich alltägliches Thema wie Küchenverkauf. Mich erinnert das Setting mit den Graffitis, Neonlichtern und den abgeplatzten Tapeten eher an ein Musikvideo von irgendeinem Indie-Rapper als an einen Möbelmarkt. Aber vielleicht steckt dahinter auch der Gedanke, besonders junge Leute anzusprechen, die diesen urbanen Stil mögen sollen. Ob das gelungen ist, finde ich persönlich ein bisschen fragwürdig. Ich bin der Ansicht, dass die Verbindung zum Produkt anfangs nicht wirklich klar wird – die Küche und das Angebot werden relativ spät eingeblendet und vorher weiß man eigentlich nicht so recht, worauf der Spot hinaus will.

Die Werbebotschaft selbst kommt zwar am Ende deutlich mit dem „bärenstarken“ Black Weeks-Angebot raus, aber ich hätte mir etwas mehr Story oder zumindest einen nachvollziehbaren Übergang zwischen den düsteren Szenen und der Küchenpräsentation gewünscht. Mir fehlt da etwas der inhaltliche Aufhänger, der das Ganze zusammenführt. Ich würde behaupten, dass hier mehr auf den schnellen Überraschungseffekt gesetzt wurde, weniger auf langfristigen Erinnerungswert.

Die Konsistenz zur Marke Roller ist aus meiner Perspektive nicht durchgehend gegeben – das typisch günstige, direkte und auch leicht verspielte Image von Roller wirkt in diesem Spot ziemlich auf cool getrimmt. Das kann natürlich sein, dass man sich davon mehr Aufmerksamkeit in der Black Week erwartet. Für mich wirkt es ein bisschen gewollt edgy. Positiv finde ich, dass die Angebotsinfos am Ende einfach und klar dargestellt werden, immerhin bleibt das günstige Küchenangebot so hängen.

Mein Fazit: Der Spot setzt visuell auf starke Reize, spielt ironisch mit Bären und will offensichtlich eine coole, urbane Zielgruppe ansprechen. Für mich bleibt der Übergang zwischen cooler Szenerie und dem beworbenen Produkt etwas holprig, trotzdem sorgt der Humor mit den Bären zumindest für Aufmerksamkeit. Ob er die Kernbotschaft überzeugend rüberbringt und wirklich zur Marke passt, würde ich mal vorsichtig hinterfragen.

Ich freue mich drauf, wenn sachliche und respektvolle Meinungen zu dem Spot geteilt werden – vor allem, wie ihr die Verbindung von Stil und Werbebotschaft einschätzt!