Ich glaube nicht, dass solche Erwiderungen ohne jeglichen Kontext meine eigene Altersgruppe ernsthaft aktivieren oder unterhalten.

Allgemein fällt mir auf, dass der Spot einen sehr klassischen Aufbau verfolgt und inhaltlich überwiegend auf Preisvorteile setzt – die Ansage zum günstigen Kaffee und zur Coca-Cola ist da schon ziemlich dominant inszeniert. Ich bin aber der Meinung, dass Spotinhalte dieser Art eher pragmatisch funktionieren, weniger aber auf einer emotionalen oder inspirierenden Ebene, die ich persönlich ansprechender gefunden hätte. Es wirkt insofern eher wie eine typische Angebotskommunikation, die besonders preisorientierte Menschen adressiert. Sicherlich ist das für die Hauptzielgruppe der preisbewussten Supermarktkunden nachvollziehbar.

Die Szene mit dem jungen Mann an der Kasse finde ich optisch solide umgesetzt, auch wenn aus meiner Sicht die dargestellten Charaktere relativ blass bleiben. Ich kann nicht wirklich viel Lebendigkeit oder Originalität im Zusammenspiel der Protagonisten erkennen – es wirkt auf mich fast so, als wolle man ganz bewusst jede Aufregung oder jegliche Individualität vermeiden, um wirklich niemanden auszuschließen. Das kann man auf der einen Seite als inklusiv werten, mir persönlich fehlt da aber eine gewisse Charaktertiefe oder ein kleiner unerwarteter Moment, der mehr hängenbleibt.

Wenig überraschend wirkt für mich auch die visuelle Gestaltung der Einstellungen: alles ist klar, sauber und ohne besondere Raffinesse fotografiert. Es gibt nur kleine Anflüge von Kreativität, etwa in der kräftigen Farbgebung, die auf die Hausfarben von Kaufland setzt. Ich finde, das ist als sauberes Branding in Ordnung, hebt den Spot aber keineswegs von anderen Handelswerbungen ab. Interessant gelöst ist für mich allerdings die konsequente Einbindung des Logos; so geht zumindest die Markenbotschaft nicht unter und bleibt präsent.

Was für mein Empfinden insgesamt auf der Strecke bleibt, ist die Möglichkeit, ein bisschen unverbrauchter oder überraschender an das Thema Angebot und Supermarktbesuch heranzugehen. Bei vielen anderen Marken beobachte ich durchaus, dass auch mit Alltagsmomenten subtiler gespielt oder Humor eingesetzt wird, der den Alltag der Zuschauer:innen pointiert aufgreift – davon ist hier, wenn ich ehrlich bin, recht wenig zu sehen. Aber vermutlich ist das nicht das erklärte Ziel des Spots, sondern es soll schnelle Wiedererkennbarkeit und ein sehr direkter Kaufanreiz erzeugt werden.

Zusammenfassend denke ich, dass der Spot zwar solide funktioniert, wenn es darum geht, preisorientierte Käufer:innen ohne viel Aufhebens direkt zum Einkauf zu bewegen. Für Leute wie mich, die sich frische Ideen oder ein etwas empathischeres Markenbild wünschen, bleibt das allerdings fast schon minimalistisch auf Effizienz getrimmt. Ich frage mich tatsächlich, ob man mit solch nüchternen Inszenierungen junge Erwachsene langfristig wirklich für die Marke begeistert.

Mich würde interessieren, wie andere Menschen dazu stehen – deshalb schätze ich immer eine sachliche, respektvolle Diskussion zu Werbung sehr! Ich freue mich, wenn sich Gleichgesinnte finden, die Lust haben, auch ihre persönliche Sicht auf diesen Spot zu teilen.

Autor: Mia Zmölnig