Ich kann gut nachvollziehen, dass der Spot ganz klar signalisiert: Spare jetzt, hier und sofort – und zwar mit dem Code PROBIERPREIS. Die Zielgruppenansprache als „Feinschmecker“ im Kontext von Tierfutter ist fast schon augenzwinkernd, ein feiner semantischer Twist, den ich durchaus gelungen finde.

Was die Werbebotschaft angeht, so springt sie dir förmlich entgegen: 20 % Rabatt, klare Produktvorteile (getreidefrei, hypoallergen, ohne Zuckerzusatz) und natürlich ein dramatisch roter Rabattkreis für die schnelle Erkennbarkeit. Ich denke, hier wurde in Sachen Verständlichkeit nichts dem Zufall überlassen. Die Liste der Vorteile ist kompakt, prägnant und offensichtlich stark auf rational orientierte Käufer abgestimmt, was ich für konsequent halte – aber ganz ehrlich, einen Hauch mehr Finesse oder einen charmanten Hook hätte ich schon erwartet.

Kreativ oder gar originell wirkt der Spot auf mich überhaupt nicht. Ich bin der Meinung, das wäre durchaus möglich gewesen, zumal mit einem Hund als Protagonisten allein ja bereits viel emotionales Potenzial verschenkt wird. Das Setting wirkt beinahe schon satirisch in seiner eindimensionalen Sachlichkeit. Aus meiner Perspektive sind die visuellen Elemente eindeutig der Kategorie Signalfarben-Werbekarte zuzuordnen: Gelber Hintergrund, Produkt rein, Rabatt drauf, fertig.

Hervorheben möchte ich an dieser Stelle allerdings, dass die Markenbotschaft über sämtliche Sequenzen hinweg auf den Punkt gebracht wird und keinerlei Ablenkung stattfindet – von „Josera“ kann hier sicher niemand mehr absehen. Meiner Ansicht nach ist das durchaus als Stärke zu werten, solange man einen gewissen Grad an Markenpräsenz zum Ziel hat.

Abschließend bin ich der Ansicht, man hätte mit etwas mehr Witz oder zumindest einer kleinen erzählerischen Wendung den Spot durchaus auf ein anspruchsvolleres kommunikatives Level heben können. Die intelligente Brechung, die ich schätze, bleibt auf der Strecke. Dennoch: Wer reduzierte Direktheit schätzt, für den ist das Handwerk hier glasklar.

Wie empfindest du diesen Ansatz – findest du die extreme Reduktion überzeugend, oder fehlt dir ebenfalls das gewisse Quäntchen Esprit? Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion!

Autor: Ralf Zmölnig