Allerdings wird für meinen Geschmack zu sehr auf den schnellen Effekt gesetzt – cleveres Storytelling oder subtile Andeutungen, die ich meist schätze, bleiben hier auf der Strecke.

Die Produkte werden prominent auf dem charakteristischen, markengelben Hintergrund inszeniert. Optisch gibt sich Josera klar, aufmerksamkeitsstark und unverwechselbar. Aus meiner Perspektive setzt der Spot dabei eher auf plakative Eindrücklichkeit als auf feine visuelle Zwischentöne – das mag für die Wiedererkennbarkeit funktionieren, ist aber wenig überraschend. Wer wie ich Wert auf einen kreativen, visuellen Bruch oder eine raffinierte Kameraidee legt, wird hier kaum abgeholt.

Die Ansprache der Zielgruppe läuft auf hohem Tempo: Mit schnellem Schnitt und eindeutigen Vorteilen ("getreidefrei oder hypoallergen, immer ohne Zuckerzusatz") wird die wachsende Fraktion bewusster Katzenhalter in den Vordergrund gerückt. Ich würde sagen, dass dieses Vorgehen sehr direkt und effizient ist – fast ein wenig lehrbuchhaft, ohne Überraschungsmoment. Dass hier ein Promotioncode ("KATZE20") so plakativ ins Bild gebracht wird, lässt wenig Raum für feinsinnige Dramaturgie; mir persönlich ist das deutlich zu funktional.

Inhaltlich verpasst man es aus meiner Sicht, die Werbebotschaft intelligent zu verschachteln oder zumindest mit einem Augenzwinkern zu präsentieren. Ich hätte mir mehr Mut zu ungewöhnlichen kommunikativen Wendungen oder ironischen Brechungen gewünscht. Der Fokus liegt stattdessen auf einer geradezu service-orientierten Kommunikation, was zweifellos effizient, aber eben auch recht reizlos wirkt.

Ich denke, was die Markenbotschaft angeht, bleibt Josera konsequent: Qualität, Fokus auf spezielle Ernährungsbedürfnisse, und ein klares Bekenntnis zum Verzicht auf unnötige Zusätze. Das unterstreicht die Positionierung, hätte aber definitiv subtiler inszeniert werden können.

Bemerkenswert finde ich an der Gestaltung, wie eindeutig Marken- und Produktwelt miteinander verschmelzen. Die Visualität ist sofort dem Unternehmen zuzuordnen, doch meiner Meinung nach fehlt der besonderen Bildsprache der letzte Funke Originalität. Es fühlt sich an wie solide Pflicht, nicht wie Kür.

Ehrlich gesagt frage ich mich, warum hier auf intelligente Wendungen, ironische Kontraste oder ein augenzwinkerndes Auguren nicht gesetzt wurde. Das beworbene Angebot – immerhin ein zeitlich limitiertes und nicht ganz unwesentliches Preisargument – wirkt so etwas zu dominant. Subtilität: Fehlanzeige.

Alles in allem sehe ich einen sauber gebauten, aber wenig inspirierten Spot, der fachlich alles richtig, aber wenig überraschend macht. Wer auf markante Kommunikation mit originellen Stilmitteln wartet, wird enttäuscht. Man könnte süffisant sagen: Effizienz triumphiert über Esprit.

Wie empfindest du selbst diese Art von Direktheit und Unmittelbarkeit? Spricht dich dieses offensichtliche „Hier bin ich, das ist mein Angebot, bitte kauf mich“-Prinzip an, oder würdest du – wie ich – mehr Kreativität und Überraschung erwarten? Lass uns doch gerne dazu austauschen, welche kommunikative Tonalität im Bereich Tierfutter eigentlich überzeugender wirkt!

Autor: Ralf Zmölnig