Wenn der Mann mit gelber Mütze und beigem Mantel vor den leuchtenden Nadelbäumen steht, sehe ich eine typische, gefällige Idee. Die Szene wirkt freundlich und schafft Idylle, ohne bei mir jedoch den Eindruck bleibender Originalität zu hinterlassen. Das Gestensignalieren des Protagonisten ist fast schon eine Karikatur vorweihnachtlicher Betriebsamkeit, aber, und das muss ich anerkennen, für die Zielgruppe funktioniert diese schnelle emotionale Aktivierung trotzdem.

Der Bildwechsel auf den Kofferraum voller Geschenke, in dem ein lachender Mann liegt, bringt immerhin einen Hauch Selbstironie in die Angelegenheit. Aus meiner Perspektive schwingt hier eine subtile Kritik des Weihnachtswahnsinns mit – man kann das als humorvolle Anspielung auf den Konsumrausch und das vermeintlich entspannte Fest lesen. Ob das nun clever oder schon etwas zu kalkuliert ist, bleibt Geschmackssache. Fachlich betrachtet ist das Bild grell und plakativ, es bricht wenigstens kurz mit der traditionellen Familienidylle.

Die eigentliche Werbebotschaft ist dann allerdings gänzlich frei von Ironie: Die Produkte werden kompromisslos ins Zentrum gerückt, jeweils auf dem brandtypischen roten Hintergrund mit klaren Aktionsdaten und prägnanter Beschriftung – "Locken. Glätten. Trocknen." respektive "Erweitere deine Welt". Ich persönlich hätte mir in der Präsentation des Dyson Airwrap und der Meta Quest 3S eine Spur mehr Raffinesse und vor allem Emotionalisierung gewünscht – so bleibt es, aus meiner Sicht, bei einer sehr statischen Darstellungsform, die wenig erzählerische Tiefe hat. Sicher: die Produktinszenierung ist direkt und visuell kraftvoll, aber eben auch ziemlich erwartbar – echte Einfälle sucht man, meiner Meinung nach, vergeblich.

Was mir wiederum gefällt, ist das Zusammenspiel von Farbchoreografie, Markenlogo und den überall eingestreuten Schnee- und Spiralmotiven. Das festliche Rot und Weiß erzeugt eine sofort erkennbare Markenzugehörigkeit und untermauert die hohe Wiedererkennbarkeit der MediaMarkt-Kommunikation. Hier zeigt sich, dass Konsistenz in der Markenbotschaft tatsächlich auch ohne große Worte transportiert werden kann.

Unter dem Strich bleibt bei mir der Eindruck zurück, dass der Spot eher auf Nummer sicher geht – Zielgruppenadressierung und Angebotskommunikation sind handwerklich sauber gelöst, aber ich vermisse jene kreative Wende, die mich als kritischen Betrachter wirklich abholt. Die erzählerische Linie bleibt vorhersehbar, und so ist der Spot für mich ein Paradebeispiel für effiziente, aber eben auch ziemlich mutlose Mainstream-Kommunikation zum Fest.

Mich würde interessieren: Wie erlebst du die Kombination aus Emotionalisierung und plakativer Produktwerbung? Wird hier clever gespielt oder schlicht ein Rezept wiederholt? Deine Gedanken und Meinungen dazu sind ausdrücklich erwünscht – lass uns gerne diskutieren!