Was mich aus meiner Sicht positiv überrascht: Hier wird ziemlich konsequent auf die Schweizer Herkunft und Auszeichnungen der Produkte hingewiesen. Das spricht vermutlich besonders diejenigen an, die bei Lebensmitteln Wert auf regionale Qualität legen oder auf Auszeichnungen achten – und gefühlt gehört diese Haltung ja mittlerweile gerade bei jüngeren Konsumenten fast schon zum Standard.

Die Werbebotschaft selbst ist dabei klar und kommt ohne unnötige Umwege auf den Punkt. Dadurch wird eigentlich sofort deutlich, worauf Lidl hinauswill: günstig, gute Qualität, klare Angebote. Ich denke, in puncto Zielgruppenansprache setzt der Spot vor allem auf die Schnäppchenjäger und die, die Wert darauf legen, für ihr Geld das Beste rauszuholen. Für mich wirkt das solide, aber auch sehr sachlich – auf große Gefühle oder tiefgehendes Storytelling verzichtet der Spot bewusst.

Was die Kreativität und Originalität angeht, bin ich der Meinung, dass sich der Spot eher auf klassische Werbemittel als auf große Innovationsbereitschaft verlässt. Die Medaillen, Awards und die Nummer-1-Darstellung sind zwar visuell eindeutig und leicht verständlich, aber ich finde, hier hätte vielleicht noch ein überraschenderes Element die Aufmerksamkeit verstärken können. Andererseits spiegelt das aber auch genau die Linie wider, die Lidl fahren will: günstig und zuverlässig, ohne viel Glitzer.

Die visuelle Präsentation – vom klaren Layout über produktfokussierte Darstellungen bis hin zur schnellen Abfolge der Angebote – ist nahezu schon wie ein digitaler Schaufensterbummel aufgebaut. Meiner Ansicht nach erfüllt das den Zweck, schnell zu informieren und Entscheidungsimpulse zu setzen. Besonders einprägsam bleibt für mich das Lidl-Logo am Ende, begleitet vom bekannten Slogan, der inzwischen fast schon einen gewissen Wiedererkennungswert hat.

Potentielle Schwachstellen sehe ich persönlich darin, dass der Spot emotional eher wenig mitreißt und auf reine Fakten setzt. Für meine Generation, die häufig Wert auf Werte wie Nachhaltigkeit und Authentizität legt, bleibt der Bezug dazu eher oberflächlich. Auch das Einblenden der Preisreduktionen und Medaillen wirkt manchmal ein bisschen so, als müsse man sich noch zusätzlich vergewissern, dass diese Angebote wirklich gut sind.

Insgesamt würde ich sagen: Der Spot macht solide, was er machen soll, und trifft wohl besonders jene Zielgruppen, die schnellen Informationsgewinn und transparente Angebote bevorzugen. Für alle, die sich Storytelling oder einen stärkeren Bezug auf Werte und Markenpersönlichkeit wünschen, bleibt aber definitiv noch Luft nach oben.

Mich interessieren sachliche, respektvolle Diskussionen zu diesem Spot – also freue ich mich sehr, wenn ihr unter diesen Gesichtspunkten eure Meinung teilt!

Autor: Mia Zmölnig