Meiner Meinung nach gelingt gerade die visuelle Umsetzung ziemlich gut: Du wirst vom ersten Bild an in schulische Welten katapultiert – Kachelböden, Spinde, bunt beklebte Türen, chaotische Flure, Tribünen samt Saxophonspielern und energetischen Bewegungen. Das Ganze wirkt dynamisch, mit einer gewissen Überdrehtheit, als hätte man versucht, sämtliche Energie des ersten Schultags in 20 Sekunden Werbezeit zu komprimieren. Ich finde, genau diese verdichtete Inszenierung nimmt den jugendlichen Puls auf und erzeugt eine unverkennbare Nähe zu den potenziellen Kund:innen. Da bleibt tatsächlich kein Zweifel daran, dass „Back to School“ hier gefeiert – und nicht nur plump beworben wird.

Was die Werbebotschaft betrifft, wird wenig um den heißen Brei geredet: „Jetzt bei Dosenbach. Back to School mit den neuesten Styles von Fila, Adidas und Nike.“ Alles klar, die Handschrift ist unverkennbar: relevante Top-Brands, sofortige Klickraten im Kopf und eine direkte Umsetzung vom Werbetext ins Bild. Aus meiner Perspektive ist das auf sympathische Weise unverblümt und bleibt gleichzeitig auf der Marke, das heißt: Hier weiß Dosenbach offenbar genau, was die Zielgruppe sehen will – und wie sie sich selbst dabei gerne inszenieren möchte.

Kreativität und Originalität? Ich bin der Ansicht, dass der Spot sich eng an die klassischen Back-to-school-Narrative hält, diese aber mit einer klugen Mischung aus Chaos, Freude und Authentizität neu auflädt. Gerade die Szene mit fliegendem Papier, wirbelnden Menschen und dem Pulver-Splash-Element bringt eine schöne, fast überzeichnete Dynamik und versprüht diesen Anflug von urbanem Highschool-Glamour. Vielleicht nicht bahnbrechend revolutionär, aber mit ausreichend Charme und filmischem Aufwand. Ich kann dem nur ein anerkennendes Schmunzeln abgewinnen!

Was ich zudem bemerkenswert finde, ist die konsequente Platzierung des grünen „D“: Es prangt in jeder Szene präsent im Bild, so dass sich selbst bei maximaler Reizüberflutung die Markenidentität von Dosenbach ins Gedächtnis einbrennt. Dazu wirkt die gesamte Bildsprache ziemlich konsistent, es entsteht so ein echtes Markenerlebnis statt eines willkürlichen Katalogs an Motivationstableaus.

Satirisch betrachtet könnte ich sagen: Wer nach dem Spot nicht weiß, dass Sneaker der Eintritt für den sozialen Laufsteg Schule sind, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Aber ganz ehrlich, hier wird keine Nebelkerze gezündet – die Message ist glasklar, das visuelle Storytelling zieht sauber durch, und ich glaube, viele Eltern werden nach diesem kleinen Action-Feuerwerk denken: „Okay, den Kids mach ich mit Billig-Slippern dieses Jahr keine Freude mehr.“

Also, was denkt ihr? Findet ihr die kreative Umsetzung gelungen oder hättet ihr euch (noch) mehr Anspruch im Storytelling gewünscht? Ich freue mich auf eine fachliche wie subjektive Diskussion zur Wirkung dieses Spots!