Ich finde, die Zielgruppenansprache ist nahezu genial: nicht nur die Eltern, die sich mit hartnäckigem Dreck herumschlagen, sondern auch all jene, die selbst in ihrer Freizeit stets ihr Bestes geben. Der Spot suggeriert, dass Persil Teil dieser Anstrengung ist, erstickt jedoch leider jeden Hauch von subtiler Dramatik in der Wäschetrommel mit dem übertriebenen grünen Waschmittelwirbel, der eine Art kosmischer Superheld in der Welt der Fleckenentfernung zu sein scheint.

Aus kreativer Sicht gibt es ein paar interessante Aspekte; ich bin der Meinung, dass das Bild des Trainers, der das Trikot hält, eine doppelschichtige Metapher für Führung und Fürsorge bietet. Der ältere Mann mit dem bereitwilligen Lächeln deutet wohl an, dass in der Pflege unschuldiger Jugendtrikots eine gewisse Würde steckt – er ist der ruhende Pol, der die Balance zwischen sportlichem Ernst und Alltagsaufgaben hält.

Die visuelle Konsistenz der Markenbotschaft bleibt überwiegend intakt, geprägt von einem sauberen und knackigen Design, auch wenn die Szenen mit dem Persil TIEFEN-REIN VERSPRECHEN mir fast schon wie ein technischer Support zur Markenselbstbeweihräucherung erscheinen.

Die Schwachstelle liegt, aus meiner Perspektive, im Nachläuten: Das Angebot, die Tiefenreinfrische zu testen, kommt wenig originell daher und wirkt wie eine nachträgliche Notiz, die den emotionalen Fluss des Films abrupt unterbricht. Eine unausgesprochene moralische Botschaft hätte dem dramaturgischen Bogen gegebenenfalls mehr Tiefe verliehen.

Insgesamt kann ich sagen, dass dieser Spot zumindest versucht, nicht nur auf die Oberflächenreinigung zu setzen, sondern auch eine gewisse seelische Reinigung beim Verlieren zu thematisieren – eine Art kathartischer Reinigung durch Waschmittel sozusagen.

Ich denke, es wäre spannend, wenn du auch deine Meinung darüber äußern könntest, wie der Spot auf dich wirkt. Hast du die Metapher der Balance zwischen Sieg und verlorenem Sportsgeist wahrgenommen oder sind dir andere Aspekte ins Auge gesprungen? Teile gerne deine fachlichen oder persönlichen Eindrücke!

Autor: Ralf Zmölnig