Das hat für mich ehrlich gesagt einen absurden Charme, den ich als irgendwie skurril, fast schon cartoonhaft empfinde. Mir gefällt daran, wie mit Erwartungshaltungen gespielt wird, aber so richtig entschlüsseln lässt sich das Ganze für mich nicht.

Aus meiner Perspektive ist es spannend, wie die Bildsprache konsequent mit starken Kontrasten arbeitet: Die kräftig-roten Skischuhe im Vordergrund, dann die offene, weite Berglandschaft — alles wirkt sehr ästhetisch und hochwertig produziert. Die visuelle Dramaturgie ist gelungen, denn sie zieht direkt Aufmerksamkeit auf die für den Spot wichtigen Motive und schafft es tatsächlich, den Charakter von Action und Winterspaß zu transportieren.

Intelligent gesetzt finde ich den schnellen Wechsel von ruhigen, fast schon episch ruhigen Kamerafahrten über die winterliche Idylle zu rasanten, mit Action geladenen Skifahr-Passagen – das sorgt für eine atmosphärische Dichte, die vielleicht sogar bewusst mit Arthouse-Elementen flirtet. Aber – und das ist für mich das eigentlich Skurrile: Die Kampagne parodiert fast schon die klassischen Wintersport-Klischees, indem etwa aus einem vermeintlich hochdramatischen Szenario eine ziemlich bodenständige, leicht slapstickhafte Familienrettungsaktion wird.

Was die Werbebotschaft betrifft, so finde ich den Claim „Ski Happens“ herrlich doppeldeutig und gleichzeitig irgendwie verstörend. Ich frage mich ernsthaft, was damit gemeint ist: Soll das nun die Leichtigkeit des Wintersports feiern, oder klingt das nicht eher nach „Pech gehabt, Shit Happens“? Vielleicht ist das auch Absicht – ein bißchen subversive Ironie in der ansonsten so reinen Wintersportwelt. Praktisch wird mit #NASSFELDSTYLE ja ohnehin ein eigener Lifestyle propagiert, der irgendwo zwischen Coolness und Selbstironie pendelt. Die Einladung zur Onlineinteraktion ist da clever und typisch zeitgeistig platziert.

Kreativ betrachtet mag ich diese Mischung aus næsten grotesk überzeichneter Alltagsbeobachtung mit cineastischen Bildern. Es wirkt tatsächlich ein wenig dekonstruktiv, weil keine typische Heldengeschichte erzählt wird, sondern der Winterurlaub plötzlich eine absurde Wendung nimmt. Die Art und Weise, wie da mit Humor, aber auch mit der Erwartung der Zuschauenden gespielt wird, finde ich ehrlich gesagt respektabel und durchaus niveauvoll inszeniert.

Ich persönlich finde allerdings auch, dass sich durch diese skurrile Herangehensweise eine gewisse Unverständlichkeit einschleicht. Der Reiz, nicht alles erklären zu müssen, ist zwar nachvollziehbar, aber wenn ich nach dem Spot nur noch „Ski happens? Was ist Ski Happens?“ denke, dann wurde eines der Ziele verfehlt: Mir bleibt die emotionale Bindung oder auch das Aha-Erlebnis aus. Gleichzeitig muss ich zugeben, dass genau dieses Fragezeichen auch dazu animiert, weiterzudenken – vielleicht ist das ja auch das wahre Kalkül hinter der eigentlichen Markenbotschaft.

Abschließend bin ich der Ansicht, dass dieser Spot in seiner Mischung aus stilistischer Überhöhung, ironischer Brechung und visuellem Hochglanz durchaus polarisiert – und gerade darin seinen Reiz entwickelt. Die einen werden sich köstlich amüsieren, die anderen stehen eher irritiert davor. Ich bin gespannt: Was haltet ihr von dieser ungewöhnlichen Inszenierung? Persönlich würde ich gerne wissen, welche Assoziationen bei euch nach „Ski Happens“ geblieben sind. Diskutiert mit – bleibt dieser Spot für euch eher witzig, unverständlich oder einfach nur mutig?