Der Spot wirkt durch den Strahl der Ästhetik fast schon poetisch. Die Verknüpfung mit der Marke ist konstant durch die eingeblendete URL gehalten, was die Konsistenz der Markenbotschaft wahrt. Aber mal ehrlich: Was soll denn der grobe Unfug, dass das Pärchen beim idylichschen Gassi gehen in den Feldern sitzend dann noch schnell n Tagesgeldkonto bei der VW-Bank abschliesst!? Klar, die Metapher dahinter habe ich schon verstanden. ICH PERSÖNLICH finde es trotzdem vollkommen fremd, hanebüchen und mich nerven solche Spots. Ich kann nicht umhin dabei ein Gefühl von, Entschuldigung, Verar… zu empfinden. Warum muss man denn da die Phantasie vollkommen entgleiten lassen, und kann es nicht in der Realität der Kunden und Festgeldanleger verorten? Für mich werden die attraktiven Konditionen und die durchaus wertige Marke damit beschädigt.

Die Werbebotschaft selbst – "3,3 % p.a. aufs erste Tagesgeld" – ist klar und präzise platziert, was einen bleibenden Eindruck hinterlassen könnte. Allerdings frage ich mich, ob durch die nonverbale Kommunikation die angesprochene Zielgruppe wirklich erfasst wird. Es ist eine recht standardisierte Präsentation eines doch eher trockenen Themas, in einem wie gesagt, viel zu weltfremdem Settting. Wer schon mal ein Festgeldonto abgeschlossen hat, während er (und natürlich schliesst ER es ab nicht SIE!) mit dem Hund Gassi war, möge mich Lügen strafen.

Ich bin der Meinung, dass der Einsatz von Tieren und natürlichen Szenen eine kreative Stärke des Spots ist, die eine emotionale Verbindung schaffen kann. Aber eben entweder mit einer pfiffigen Pointe, oder einer lebensnaheren Situation. Auch wenn die Botschaft von "Einfach. Mehr. Freude." elegant anmutet, erlebt der Zuschauer wenig narrative Tiefe, für mich eher im Gegenteil. Und meine Tochter hat es sofort moniert, dass eben nur dieder der männliche Protagonist das Konto abschliesst.

Meiner Ansicht nach verpasst der Spot eindeutig die Gelegenheit, durch eine cleverere narrative Struktur die Zielgruppenbindung aufzubauben oder zu intensivieren. Ich frage mich, ob die simple Darstellung allein genügt, um das Publikum wirklich zu begeistern oder es lediglich beim ersten flüchtigen "…irgendwas mit 3,3%" belässt!?

Für mich klassisch ein Spot, der nicht die Marke auflädt, keinen Traffic für die VW-Bank selbst generiert, sondern nur wieder den Intent nach einem attraktiven Festgeldkonto bei einer Google-Suche ablädt. Das geht (wesentlich!) besser!

Kommentiere doch gern, wie der Spot bei dir angekommen ist. Ich bin gespannt auf deine fachliche oder subjektive Meinung!

Autor: Ralf Zmölnig