Ansonsten ist der Spot insgesamt solide produziert, auch wenn ich der Meinung bin, dass hier mit sehr begrenztem Budget gearbeitet wurde. Die Bildsprache ist recht geradlinig, die Küche steril-modern inszeniert, offenbar um die Zielgruppe „urban, fitness-affin, mittleres Alter“ unmittelbar anzusprechen. Ich empfinde die Auswahl der Verpackungen samt ihrer Beschreibung (kalorienarm, high protein, keine Konservierungsstoffe) aus Sicht der Werbebotschaft durchaus nachvollziehbar und direkt.

Allerdings, und das vermisse ich gerade ja bei anspruchsvollen Werbeansätzen: Von erzählerischer Tiefe oder einer feinen, überraschenden Pointe ist weit und breit keine Spur zu erkennen. Das ist eher die Holzhammer-Methode anstatt einer pointierten Überzeugungsarbeit. Dass der Hauptdarsteller – ich nenne ihn mal „Tattoo-Mann“ – die Meal-Pakete geradezu zärtlich in den Arm nimmt und mit Daumen hoch das Ganze feiert, ist meiner Ansicht nach eine Inszenierung, die man eher aus dem Werkzeugkasten der „Klamauk“-Abteilung als aus der Ideenwerkstatt für niveauvolle Kommunikation kennt. Ich finde das beinahe schon süßlich unbeholfen: Wenig subtil, null Ironie, dafür ein gut gemeinter sportlicher Gruß an die Convenience-Food-Gemeinde.

Kreativ und originell sehe ich hier wenig – visuelle Mittel und Stilistik bleiben erwartbar, da hätte ein Augenzwinkern oder zumindest ein dramaturgischer Dreh dem Spot wirklich gutgetan. Die Konsistenz der Markenbotschaft ist technisch nicht zu beanstanden, alles wird lupenrein und nachvollziehbar untergebracht: High Protein, natürlich, einfach, schnell, risikofrei und immer wieder der Rabattcode ganz ohne Subtilität.

Mich wundert außerdem, dass man sich gar nicht darum bemüht, die Produkte anders als mit den bekannten Klischees ins Bild zu setzen. Ehrlich gesagt, würde ich mir gerade für ein junges, urbanes Publikum ein bisschen mehr Mut, vielleicht etwas ironische Brechung oder wenigstens ein Augenzwinkern wünschen.

Abschließend interessiert mich eure Sicht zu dem Spot: Seht ihr bei PrepMyMeal einen echten Ansatz für smarte TV-Kommunikation, oder gehe nur ich mit meinem Anspruch einfach an der Zielgruppe vorbei? Ich freue mich auf eure kritischen, vielleicht auch süffisanten Meinungen!

Autor: Ralf Zmölnig