Was die Werbebotschaft betrifft, bin ich zwiegespalten: Einerseits funktioniert die wiederkehrende Einblendung „YOUR PERFECT JACKET“ als emotionales Leitmotiv, das in der Zielgruppe sicherlich einen gewissen Besitzwunsch weckt. Die unmittelbare Verknüpfung mit einer saisonalen Rabattaktion fügt der Modebotschaft jedoch ein recht nüchternes Element hinzu. Ich denke, die Mischung aus modischem Statement und Verkaufs-Offerte ist durchaus geschickt gewählt, aber wahrlich nicht bahnbrechend – da würde ich mir bei so einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne einen kreativeren Dreh wünschen. Die Intelligenz eines kommunikativen Hakenschlags bleibt hier für mein Empfinden auf der Strecke.

Die visuelle Ästhetik der einzelnen Sequenzen hingegen gefällt mir sehr gut. Die Gegenüberstellung von traditioneller Stadtarchitektur und modernen Glasfassaden simuliert ein reizvolles Spannungsfeld. Ich finde, die immer wieder auftretenden Übergänge von sonnigen Szenen in den Regen setzen einen subtilen, aber bemerkenswerten dramaturgischen Akzent. Auf diese Weise wird die Jacke fast zum „Schutzschild“ des Großstadtmenschen stilisiert. Aus meiner Sicht ist das immerhin ein stilistischer Kniff, der den Spot gegenüber anderen, allzu austauschbaren Modewerbungen aufwertet.

Mit Blick auf die Konsistenz der Markenbotschaft überzeugt mich die konsequente Einblendung des Markennamens, der Dachmarke „Düsseldorf“ sowie des omnipräsenten Call-To-Action. Ich habe den Eindruck, hier wird keine Gelegenheit ausgelassen, das Markenerlebnis zu verstärken. Gleichzeitig – und das möge bitte als süffisante Randnotiz verstanden werden – klammert man sich doch sehr an den Vermerk der rechtlichen Eigenständigkeit der Standorte Düsseldorf und Hamburg. Man könnte fast meinen, das sei mindestens so wichtig für die Identität wie der eigentliche Look der Kollektion.

Die Kreativität des Spots sehe ich persönlich eher im Detail als im großen Ganzen. Einzelne Kameraeinstellungen und die elegante Rhythmik der Bildmontage wirken durchaus durchdacht. Allerdings fehlt mir das gewisse Etwas – ein Überraschungsmoment, das wie ein stilistischer Paukenschlag nachhallt. Meiner Ansicht nach setzt Peek & Cloppenburg hier mehr auf sichere Modernität als auf echte kommunikative Innovation.

Bei der Zielgruppenansprache macht sich in meinen Augen bemerkbar, dass man sehr breit und doch subtil differenzierend agiert. Verschiedene Alterssegmente, Geschlechter und Styles werden gezeigt, allerdings jeweils so, wie sie dem urbanen, modeaffinen Milieu entsprechen. Aus meiner Perspektive ist das klug, weil niemand direkt ausgeschlossen, jedoch ein deutlich positioniertes Image vermittelt wird.

Was bleibt, ist ein solides, handwerklich gut produziertes Stück TV-Werbung, das mit gelungenen Bildern besticht und sein Versprechen – nämlich hochwertige, stylische Jacken für die Herbst/Winter-Saison – glasklar transportiert. Allerdings muss ich sagen: Dem echten Erkennungsmerkmal, dem spielerischen Dreh mit Anspruch, der mich als kritischen Zuschauer überraschen könnte, geht man (leider) aus dem Weg. Es bleibt ein bisschen zu vorhersehbar, zu glatt für meinen Geschmack – ein Statement, das sich hochglänzend präsentiert, aber ohne das Quäntchen ironischen oder intellektuellen Geistesblitzes auskommt.

Was denkt ihr über die Werbestrategie von Peek & Cloppenburg in diesem Spot? Findet ihr, dass visuelle Konsistenz und die modische Inszenierung ausreichen, oder vermisst ihr – wie ich – einen originellen Dreh? Ich rege an, sich aus Sicht von Konsumenten und Kommunikationsexperten auszutauschen: Wo positioniert sich dieser Spot für euch zwischen klassischer Modewerbung und einem kreativen Toplevel?