Die Platzierung des Milram-Logos in jeder Sequenz sorgt definitiv für Markenpräsenz und Wiedererkennung, wobei ich mir die Frage stelle, ob das nicht schon ein bisschen zu plump umgesetzt wurde.

Ich finde durchaus Gefallen daran, wie der Spot versucht, die Diversität der Produkte spielerisch abzubilden: Vom Frühlingsquark über vegane Dips bis hin zu einer Person mit pinkem Cowboyhut – die Inszenierung der Lebensfreude soll wohl suggerieren, dass Milram zu jedem passt, ganz gleich ob Mainstream oder exzentrisch. Ob das tatsächlich als anspruchsvoller Kommunikationsansatz durchgeht, wage ich allerdings zu bezweifeln; ein wenig subtiler hätte es aus meiner Sicht sein dürfen.

Die Werbebotschaft ist so klar wie ein frisch geputztes Fenster: „Für euch haben wir immer neue Ideen, damit für alle was dabei ist. Auch vegan.“ Ich bin der Ansicht, dass das zwar sympathisch rüberkommt, aber in Sachen inhaltlicher Tiefe wenig Tiefe bietet – vielmehr schwingt da ein gewisser Pragmatismus mit. Der inklusive Gedanke ist nett, doch frage ich mich ein wenig süffisant, ob die kreative Originalität nicht irgendwo zwischen dem siebten Trinkglas und der Discokugel am Strand verloren gegangen ist.

Wenn ich die Sequenzen auf mich wirken lasse, dann fällt mir auf, dass vor allem mit visueller Vielfalt gearbeitet wird – hier das bunte Gemüse, dort die Pommes, eine lachende Runde, und immer wieder das Produkt charmant in Szene gesetzt. Das wirkt handwerklich solide, aber ich hätte mir persönlich mehr narrative Tiefe gewünscht. Einen scharfen, cleveren Twist, vielleicht einen kleinen Bruch mit den Erwartungen, das wäre mal ein frischer Wind! Jessie als Identifikationsfigur spricht zwar direkt die Zuschauer an („Ich bin’s, Jessie. Ich liebe meinen Knobi-Chili-Quark von Milram.”), doch als intelligenter dramaturgischer Kniff ist das für meinen Geschmack zu brav – da wäre aus meiner Sicht mehr möglich gewesen.

Meiner Ansicht nach bleibt die Markenbotschaft konsistent, die Aufmachung der Szenerien und das visuelle Storytelling sind stimmig; allerdings kratzt das ganze Konstrukt in meinen Augen eher an der Oberfläche dessen, was moderne, intelligente Fernsehwerbung leisten könnte. Es funktioniert – keine Frage – aber inspirieren oder überraschen tut mich das einzig durch den pinken Cowboyhut, und selbst der ist eher als kleiner, augenzwinkernder Farbtupfer zu verstehen.

Also, wie siehst du das? Bietet dieser Spot genügend kreativen Anspruch und kommunikative Finesse, oder ist das für deinen Geschmack zu gefällig und brav? Lass uns diskutieren – ich bin gespannt, wie du den Spot als Zuschauer oder Fachmensch einschätzt!

Autor: Ralf Zmölnig