Gerade die Szenen in der Küche, wo zusammen Kekse gebacken und dekoriert werden, wecken Erinnerungen an Kindheit und gemeinsame Zeit – das scheint schon gezielt auf ein Bedürfnis nach Verbundenheit und Tradition auszurichten.

Aus meiner Sicht sind die visuellen Elemente solide umgesetzt: Die Aufnahmen sind warm ausgeleuchtet, die Farben wirken freundlich und das Setting ist überwiegend gemütlich. Besonders die Küche und das Wohnzimmer strahlen eine positive Atmosphäre aus, die ich durchaus ansprechend finde, auch wenn mir der künstlerische Anspruch eher dezent erscheint. Hingegen wirken die Produktplatzierungen – vor allem das große Nutella-Keksglas mit Herzdekor – zentral, was wohl auch Sinn macht. Dennoch habe ich den Eindruck, dass die Darstellung ein wenig zu sehr auf Harmonie und Idylle setzt, wodurch es mir an Originalität und einer individuellen Handschrift fehlt.

Der Werbepart am Ende kommt klar und direkt: „Für alle, die Weihnachten groß feiern – das extra große Nutella-Keksglas“. Meiner Ansicht nach ist das zwar kommunikativ eindeutig, aber irgendwie auch ziemlich konventionell. Im Kontext einer jungen Zielgruppe bleibt für mich wenig Überraschung oder Humor hängen. Die Idee, das Keksglas als limitiertes Special zu positionieren, ist marketingtechnisch nachvollziehbar. Ich denke aber, dass sich die Werbebotschaft letztlich mehr an Sammellust und Anreize richtet als an einen innovativen Anspruch.

Sehr präsent ist das Storytelling – vom Schreiben einer persönlichen Notiz, übers Backen, bis hin zur Szene am bunt geschmückten Weihnachtsbaum – allerdings bedient sich der Spot vieler typischer Motive, wodurch das Überraschungsmoment für mich etwas verloren geht. Trotzdem empfinde ich die Darsteller als recht authentisch. Die Mimik und die Interaktionen wirken unangestrengt, was den Spot aus meiner Perspektive zugänglicher macht als so manch anderes Weihnachtsmarketingformat.

Ausgehend von den dargestellten Szenen halte ich die Konsistenz der Marke Nutella mit Fokus auf Familie, Teilen und Genuss für konsequent, zumal immer wieder diese Werte in Szene gesetzt werden. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass neue Impulse oder aktuelle Themen meiner Ansicht nach kaum eine Rolle spielen – was vielleicht auch gar nicht das Ziel war.

Ich persönlich hätte mir wohl ein wenig mehr Kreativität, einen originellen Twist oder zumindest einen subtileren Umgang mit emotionaler Ansprache gewünscht. Andererseits verstehe ich, dass der Spot vor allem die breite Masse ansprechen soll, die genau diese Wohlfühl-Weihnachtswelt mag.

Abschließend bin ich gespannt, wie andere das sehen – ich freue mich über eine sachliche und respektvolle Diskussion zum Spot und fände es spannend, wenn noch mehr Perspektiven unter diesem Aspekt geteilt werden!