Die zentrale Rolle von Verona Pooth (ehemals Feldbusch) als Testimonial empfinde ich an sich durchaus als Überraschung – immerhin steht sie für viele noch immer als Sinnbild eines leicht augenzwinkernden Humors und einer gewissen Prominenz. Ich habe durchaus schmunzeln müssen, als sie den "Blubb" ins Spiel bringt. Hier spielt Kaufland offensichtlich auf bekannte Werbeerinnerungen an, was meiner Einschätzung nach sowohl Nostalgie als auch ein wenig Selbstironie einstreut. Gerade dieses "der Blubb halt" wirkt wie ein kleiner Seitenhieb auf sehr klassische Werbemotive, was ich durchaus charmant finde, auch wenn es für einige der jüngeren Zuschauer:innen vielleicht etwas aus der Zeit gefallen sein könnte.

In Sachen Kreativität und Originalität würde ich sagen, dass der Spot eher auf bekannte Motive setzt und nicht komplett neue Wege geht. Dennoch wird durch das Zusammenspiel aus modernen, diversen Charakteren und kurzen, pointierten Dialogen ein frischer Rahmen geschaffen. Ich bin der Ansicht, dass gerade die ruhigen Bilder von Obst und Gemüse und die helle, freundliche Atmosphäre das angestrebte Wohlfühlgefühl transportieren.

Auffällig finde ich außerdem, dass die Werbebotschaft – also: bei Kaufland findest du alles, sogar den Spinat mit dem "Blubb" – klar und ohne große Umschweife präsentiert wird. Meiner Meinung nach funktioniert das, weil es ehrlich und wenig übertrieben daherkommt. Die Konsistenz der Markenbotschaft spiegelt sich auch in der immer wieder eingeblendeten Bildmarke und dem Slogan "Hier bin ich richtig" wider. Das zieht sich konsequent durch alle Szenen und sorgt meines Erachtens nach für einen hohen Wiedererkennungswert.

Was die Zielgruppenansprache betrifft, bin ich der Überzeugung, dass Kaufland hier sowohl Familien als auch jüngere Menschen mitdenkt – durch die Darstellung verschiedener Altersgruppen und Typen. Dennoch glaube ich, dass vor allem diejenigen angesprochen werden, denen ein unkompliziertes, erreichbares Einkaufserlebnis wichtig ist. Die Ansprache bleibt neutral und setzt nicht mit aller Gewalt auf „Jugendlichkeit“, was ich ehrlich gesagt angenehm finde, da es nicht so erzwungen wirkt.

Süffisant betrachtet, ist der Spot vielleicht kein Meilenstein an Innovationskraft, aber manchmal reicht es einfach, ein vertrautes Bild neu zu arrangieren und mit einer Prise Prominenz (Grüße an Verona Pooth) aufzupeppen. Gerade das macht die Werbung in meinen Augen bodenständig und sympathisch – und sicher nicht nur für eingeschworene Spinat-Fans.

Ich freue mich auf weitere sachliche und respektvolle Diskussionen zu diesem Spot und bin gespannt, wie andere die Wirkung und Umsetzung wahrgenommen haben!

Autor: Mia Zmölnig