Interessant ist, dass Frosch von Beginn an sehr klar Position bezieht und ohne Umschweife auf die Kraft der Natur als USP setzt. Meiner Ansicht nach ist das eine zielgruppenorientierte Ansprache, die sich besonders an Konsumenten richtet, die Umwelt- und Nachhaltigkeitsargumente in ihren Kaufmotiven besonders hoch gewichten.

Im weiteren Verlauf des Spots rückt die visuelle Inszenierung einer schäumenden, grünen Flüssigkeit in den Mittelpunkt – wohl eine Allegorie auf die pflanzenbasierte Reinigungsleistung. Aus meiner Perspektive wirkt dieses Bild durchaus ansprechend, allerdings hätte ich mir hier eine anspruchsvollere visuelle Metapher oder einen subtileren Bezug zur tatsächlichen Produktinnovation gewünscht, zumal das Natur-Motiv bereits dominant eingeführt wurde. Die Einbindung metallischer Stäbe – vermutlich als Symbol für Geschirr oder das Spülfach – hebt das Gesamtbild meines Erachtens zwar technisch ab, bleibt aber visuell wenig überraschend und fast etwas steril.

Die Platzierung der Spülmittelverpackungen auf einem gedeckten Tisch, flankiert von Weingläsern und einem kleinen, charmant in Szene gesetzten Frosch, ist handwerklich sauber umgesetzt. Dennoch meine ich, dass diese Bildwelt hinsichtlich Kreativität und Originalität eher auf Nummer sicher geht anstatt einen besonderen inszenatorischen Anspruch zu verfolgen. Besonders der Frosch in Boxer-Shorts – sicherlich ein gewollter Blickfang – wirkt auf mich eher bemüht lustig als tatsächlich überraschend. Hier hätte ich es spannender gefunden, einen gewitzteren Bezug zwischen Markenmaskottchen, Produktleistung und dem übergeordneten Nachhaltigkeitswert zu erleben.

Aus fachlicher Sicht überzeugt mich die Konsistenz der Markenbotschaft jedoch: Das Motto „ECHT GRÜN. ECHT STARK.“ zieht sich stringent durch den Spot, sowohl verbal als auch visuell, und führt die Kernargumente der Marke ohne Schnörkel auf den Punkt. Ich schätze es grundsätzlich, wenn Marken ein so klares Profil nach außen tragen, ohne sich zu sehr in epischer Breite zu verlieren. Dennoch bin ich der Meinung, dass es an einer wirklichen, intellektuellen Wendung oder einem originellen erzählerischen Ansatz fehlt, um anspruchsvolle Zuschauer tatsächlich zu begeistern oder ihr Werbeerleben zu bereichern.

Kurz gesagt: Ich sehe einen gut gemachten, durchaus sympathischen Werbespot, der solide auf alle konventionellen Mechanismen zurückgreift. Was mir allerdings fehlt, ist die kreative Volte, ein intelligentes Augenzwinkern oder eine mutige kommunikative Doppeldeutigkeit, die für meinen Anspruch an raffinierte Fernsehwerbung unerlässlich sind.

Was denkst Du darüber? Hat Dich die Inszenierung mehr überzeugt? Ich bin gespannt, wie Du den TV-Spot einschätzt und ob Du bei der Werbebotschaft ähnliche Gedanken hast – oder vielleicht sanfter mit dem Frosch ins Gericht gehst.

Autor: Ralf Zmölnig