Nicht nur draußen, sondern auch drinnen lauern die Parasiten auf ihre Chance. Ich finde, dass dieser narrative Twist der Spot-Mechanik einen kleinen, wenn auch vorhersehbaren dramaturgischen Haken gibt, der den Zuschauer zumindest für einen Moment innehalten lässt.

Was die Werbebotschaft angeht, bin ich der Meinung, dass die Vorteile des Produkts mit militärischer Präzision heruntergebetet werden: Tötet Zecken und Flöhe, schützt die Umgebung, vier Wochen Schutz. In Fachkreisen würde ich hier wohlwollend von einem „No Nonsense“-Ansatz sprechen – als Konsumentin von Werbung mit Anspruch allerdings vermisse ich genau an dieser Stelle jede Finesse, jedes Augenzwinkern, jeden Versuch, die Schutzwirkung originell oder intellektuell aufzuladen. Der Spot begnügt sich allzu sehr mit dem reinen Informationsaustausch und dem Abhaken evidenter Produktfeatures; von kreativen Twists oder semiotischen Überraschungen leider keine Spur.

Visuell wird zwar ein flächiges Gefühl von häuslicher Behaglichkeit transportiert, und die dezente Unschärfe der Hintergrundfiguren unterstreicht den Fokus auf Produkt und Tier, was ich als handwerklich solide, aber alles in allem wenig inspirierend empfinde. Ein gewisser ästhetischer Minimalismus kann ja durchaus smart eingesetzt werden, doch hier zementiert er meiner Ansicht nach eher das funktionale Abspulen der Produktaussagen. Ein subtil-positionierter grüner Applikator auf dem Katzenrücken darf als gewollt illustrative Nuance gelten, allerdings wäre es fast schon charmant ironisch, wenn gerade das grüne Dreieck als kreativer Höhepunkt der Inszenierung verkauft würde.

Die Konsistenz der Markenbotschaft besticht durch eine Klarheit, die einerseits Sicherheit vermittelt, andererseits aber auch wie ein uninspirierter Pflichttermin wirkt. Die Einhaltung aller notwendigen Disclaimer und die Nutzung der typischen Bildsprache von Apothekenprodukten sprechen für eine gewissenhafte Markenführung; dennoch schwingt hier für mich auch das leicht ironische Bild eines Werber-Komitees mit, das sich nach Einfallslosigkeit sehnt.

Insgesamt hinterlässt der Spot, trotz seiner handwerklichen Fehlerlosigkeit, bei mir den Eindruck eines pädagogisch wertvollen Flyers auf Bewegtbildtransfer: Professionell, gewiss – aber leider gänzlich spannungs- und reizbefreit. Ich denke, ein Funken Humor, ein kreatives Stilmittel oder auch eine visuelle oder inhaltliche Volte hätten dem Spot durchaus gutgetan.

Wie nimmst du die Tonalität und den inhaltlichen Ansatz des Spots wahr? Findest du die nüchterne Argumentationslinie überzeugend – oder hättest du dir etwas mehr kreative Raffinesse gewünscht? Lass uns gern fachlich wie subjektiv diskutieren.

Autor: Ralf Zmölnig