Aus meiner Perspektive spiegeln die Sequenzen, in denen das Smartphone und verschiedene Sneaker-Marken gezeigt werden, das Einkaufsverhalten vieler junger Menschen durchaus authentisch wider. Es wird suggeriert, dass Auswahl und Individualität wichtig sind – wobei natürlich auffällt, dass letztlich doch wieder auf bekannte, etablierte Marken gesetzt wird.

Was das Storytelling angeht, funktioniert der rote Faden mit dem Zeitungs-Motiv meiner Meinung nach ganz gut: Das Retro-Thema wird konsequent durchgezogen – von der Zeitung am Kiosk über die Headlines bis zu den Sneakern selbst. Ich finde, das vermittelt den Gedanken, dass Retro irgendwie „State of the Art“ ist, allerdings wurde hier kein wirklich neuer Blickwinkel geschaffen. Ein bisschen fehlt mir dabei die Originalität, da sich optische Retro-Elemente inzwischen gefühlt in sehr vielen Werbespots finden.

Die Sätze aus dem Off – besonders “Wir wollen, dass ihr euch gar nicht entscheiden könnt, zwischen Adidas, Nike, Puma oder Fila” – nehme ich als direkt adressierend wahr. Ich bin der Meinung, dass diese Botschaft vermutlich gerade viele Leute in meinem Alter abholt, die es gewohnt sind, zwischen zahllosen Optionen zu wählen. Gleichzeitig klingt es aber auch ein bisschen austauschbar und leicht beliebig, so als würde Hauptsache irgendwas Trendiges verkauft werden.

Im Hinblick auf die Visualisierung finde ich den Spot solide, aber jetzt nicht besonders außergewöhnlich. Die Farben sind frisch, die Szenen wirken insgesamt zeitgemäß, und durch die immer wieder eingeblendeten “D”-Logos bleibt die Marke im Gedächtnis. Meiner Meinung nach, sorgt das für einen klaren Markenbezug, ohne zu sehr aufdringlich zu sein. Aber ein echtes Highlight fehlt mir hier, das den Spot auf eine neue Ebene heben würde.

Klar erkennbar ist die Preisbotschaft am Ende: Sneaker ab 49,99 Euro – ich schätze, das spricht vor allem Leute an, die bekannte Marken suchen, sich aber nicht in astronomische Preisregionen bewegen wollen. Diese Mischung aus Retro-Branding, modernen Medien (Smartphone) und günstigen Preisen ist in meinen Augen konsequent auf eine junge Zielgruppe zugeschnitten, ohne jedoch eine wirklich individuelle Handschrift zu haben. Eben alles ein bisschen massenkompatibel, was aber vermutlich genau der Punkt ist.

Abschließend bin ich der Ansicht, dass der Spot seine Kernaussagen klar vermittelt und handwerklich einen guten Job macht – auch wenn ich mir in Sachen Originalität und kreativer Überraschung noch mehr Mut gewünscht hätte. Ich würde mich freuen, wenn andere hier ihre sachlichen und respektvollen Meinungen austauschen, denn genau solche Diskussionen finde ich spannend!