Was mir persönlich besonders auffällt, ist der Versuch, die User Experience zur zentralen Erzählachse zu machen. Der Blick aufs Smartphone samt Einkaufs-App wirkt modern, wenn auch erwartbar. Die Montage der Bestellung, Bearbeitung und Auslieferung wird konsequent digital inszeniert, was ich durchaus für zeitgemäß halte, auch wenn diese Bildsprache heute gefühlt zum Werbebasiswissen sämtlicher Lieferdienste zählt. Zentrale Wendung ist für mich allerdings das wiederkehrende Motiv „Ihre Bestellung wird bearbeitet“: Ich meine, hier schwingt die Botschaft mit, dass hinter dem digitalen Prozess echte Menschen stehen – angedeutet durch Apfelauswahl mit Handschuhen und die Käse schneidende Hand.

Beim Thema Kreativität und Originalität komme ich allerdings in ein gewisses Dilemma. Die Zutaten sind mir allesamt wohlbekannt: freundlich-überforderter Familienvater, hungry kids, App-Nutzung, Hand mit Handschuh, Personal am Werk, Lieferung an die Haustür. Vieles davon wirkt fast wie eine inhaltliche Standardinszenierung aus dem großen digitalen Lieferservice-Lehrbuch. Ich frage mich deshalb, ob es diesen spezifischen Combi-Flavour wirklich gibt – von überraschenden oder anspruchsvolleren Stilmitteln habe ich in diesem Spot jedenfalls relativ wenig bemerkt. Ein kleines Augenzwinkern hier und da, vielleicht ein selbstironischer Blick auf die eigene Serviceleistung – das hätte mir persönlich gefallen.

Die Werbebotschaft als solche ist kristallklar und in ihrer Simplizität nicht zu schlagen. Ob man allerdings aus einem Rabattcode wie SKY15 tatsächlich ein nachhaltiges Markenimage zimmern kann, wage ich zu bezweifeln. Andererseits finde ich es mindestens pragmatisch‑konsequent, so klar und schnörkellos mit Vorteilen und Convenience zu punkten – vor allem für eine Zielgruppe, die es eilig hat und heute noch den Tisch decken muss.

In puncto visuelle Elemente bin ich der Auffassung, dass Funktionalität ganz klar über Experimentierfreude steht: App-Screens, Produkthandling, Zustellung an den Türgriff werden im Solide-Modus abgespult. Ich glaube, der Spot vermeidet bewusst jede narrative Überfrachtung und liefert stattdessen eine Service-Story, die sich an Alltagsrealitäten heranrobbt – allerdings für meinen Geschmack etwas zu brav und frei von künstlerisch anspruchsvollen Kniffen.

Meines Erachtens hat die Markenbotschaft eine gewisse Konsistenz, allein schon durch die immer wieder mitlaufende App-Ästhetik und die wiederholten Lieferstatus-Einblendungen. Klar, hier weiß ich zu jeder Sekunde, worum es geht – wenngleich ich mir mehr Mut zu subtileren Botschaften gewünscht hätte. Insgesamt bin ich der Ansicht, dass der Spot solide umgesetzt ist, aber noch reichlich Raum für echte Charakterkopfnote hätte, um aus der Masse der Lieferdienst-Spots herauszustechen.

Mich würde interessieren: Siehst du in der Inszenierung von Combi einen echten kreativen Impuls, oder bleibt der Spot für dich – trotz funktionaler Punktlandung – zu konventionell? Lass mich gerne wissen, welche Momente dir besonders hängen geblieben sind oder wo du kreative Alternativen gesehen hättest.

Autor: Ralf Zmölnig