Die Szenerie ist jedenfalls ziemlich stimmig inszeniert, auch das Licht ist angenehm – ich finde, da wurde visuell nichts dem Zufall überlassen.

Inhaltlich geht’s natürlich um dieses Duell McRaclette gegen McFondue, was ich aus meiner Perspektive für eine recht einleuchtende Idee halte – zwei Klassiker aus der Schweiz, in Burgerform, und beide werden humorvoll gegeneinander ins Rennen geschickt. Die Wortwahl „schweizerischstes Duell des Jahres“ finde ich dabei ehrlich gesagt fast schon ein bisschen übertrieben, aber das gehört zum Werbestil und darf wohl so sein.

Ich mag, dass die Inszenierung mit der „Ansprache an die Gemeinde“ gezielt das Lokalkolorit aufnimmt, aber trotzdem zugänglich für jeden bleibt. Von der Werbebotschaft her finde ich, dass die Burger klar im Mittelpunkt stehen und man sofort versteht, was es gerade bei McDonald’s gibt – daran gibt es für mich nichts auszusetzen. Die Story selbst ist unkompliziert und überspringt komplizierte Erklärungen, das gefällt mir.

Aus Sicht der Zielgruppe – und da beziehe ich mich auch auf die jüngeren Zuschauer oder Menschen in meinem Alter – vermute ich, dass das Setting durchaus einen gewissen Witz hat, ohne ins Lächerliche abzudriften. Acts wie das Zeigen der Burger vor der Schweizer Flagge nehmen sich selbst nicht zu ernst. Das unterstützt irgendwie auch dieses leichte Augenzwinkern der Marke, weshalb der Anspruch, modern und nahbar rüberzukommen, meiner Meinung nach schon mitschwingt, ohne dass es zu bemüht wirkt.

Kreativ finde ich den Spot durch seine Kontextualisierung mit dieser „Dorfversammlung“ schon, auch wenn das jetzt nicht die alleroriginellste Idee ist. (Man kennt ja sowas schon aus anderen Alpenregionen-Kampagnen.) Aber irgendwie funktioniert es hier, speziell wenn das klassische Werbe-Konzept mal wieder mit einer Prise Ironie serviert wird. Die Darstellungssituation der "Kontrahenten-Burger" auf dem Tisch, flankiert von Pommes und Logo, ist für mich stimmig und fügt sich konsistent in das Gesamtbild der Marke ein.

Schwachstellen sehe ich persönlich eher darin, dass man sich ein bisschen zu offensichtlich an Stereotypen bedient, aber ich schätze, das will auch niemand wirklich anders von einer Markenwerbung wie dieser. Die Darsteller wirken immerhin recht authentisch, das Lächeln am Rednerpult wirkt nicht aufgesetzt und die Stimmung ist locker, was den Spot sympathisch hält.

Letztlich denke ich, dass der Spot insgesamt solide gemacht ist: Er bringt die Botschaft klar rüber, hat einen gewissen Witz und spielt auf sehr erkennbare Bilder und Stimmungen an. Die Originalität ist letztlich vielleicht nicht herausragend, aber als Gesamtpaket finde ich die Umsetzung gelungen.

Ich würde mich freuen, wenn andere ihre sachliche und respektvolle Meinung zu diesem Spot mit einbringen – mir ist ein Austausch auf Augenhöhe wichtig!