Dennoch hätte ich mir eine noch klarere Differenzierung zur Ansprache etwa von Vielreisenden, Familien oder Geschäftsreisenden gewünscht, um die Zielgruppe präziser abzuholen.

Die Werbebotschaft wird meiner Einschätzung nach prägnant und unmissverständlich kommuniziert: Mit Trivago kann man möglichst einfach Hotelpreise vergleichen und kräftig sparen – im besten Fall bis zu 100 Euro pro Nacht. Nach meinem Empfinden profitiert der Spot von dieser nüchternen Direktheit. Sie trifft den Kern dessen, was für Nutzer:innen im Vordergrund steht, ohne sich in Details zu verlieren. Allerdings wirkt die zugespitzte Ersparnis von „bis zu 100 Euro“ aus meiner Warte riskant hoch und könnte Fragen nach der Realisierbarkeit oder Transparenz dieses Vorteils aufwerfen. Trotzdem ist das Versprechen in der argumentativen Kette klug platziert.

Im Bereich Kreativität und Originalität bewegt sich der Spot für meinen Geschmack im sicheren Mittelmaß. Zwar unterstützt die Bildsprache mit freudig tanzenden und feiernden Protagonistinnen eine positive Grundstimmung, aber die eingesetzten erzählerischen und visuellen Mittel erscheinen mir relativ standardisiert. Das Tanzen als Ausdruck spontaner Freude ist bekanntes Werbemotiv, das allerdings durch die wohnliche Kulisse und den betonten Alltagsbezug eine gewisse Frische erhält. Originelle oder überraschende Ideen, die echte Erinnerungswirkung schaffen, vermisse ich dabei allerdings. Insgesamt verlässt sich die Kampagne auf bewährte emotionale Trigger statt auf wirklich innovative Umsetzungen.

Die Konsistenz der Markenbotschaft schätze ich indes als gelungen ein. Trivago positioniert sich traditonell als Vergleichsportal mit klarem Mehrwert für den Verbraucher, nämlich Zeit- und Geldersparnis bei der Hotelsuche. Im Spot wird dies stringent fortgeführt: Sämtliche Szenen samt Visualisierung der App, der wiederkehrenden Einblendung des Logos und der klaren Call-to-Action am Ende unterstützen das gewachsene Markenbild. In meinen Augen bleibt die Markenidentität auf diese Weise jederzeit klar erkennbar – ohne Stilbruch, sondern konsequent fortgeführt.

Als potentielle Schwachstelle sehe ich vor allem die fehlende inhaltliche und visuelle Überraschung. Für mein Empfinden bleibt der Spot zu sehr an der Oberfläche, ohne tiefergehende Emotionen oder erinnerungswürdige Momente zu erzeugen. Auch die bildliche Darstellung wirkt recht austauschbar, sodass eine klare Wiedererkennung über Ästhetik und Storytelling allein schwerfällt. Zudem entsteht durch das plakative Sparversprechen die Gefahr, dass Erwartungen geweckt werden, die im tatsächlichen Nutzungserlebnis nicht regelmäßig erfüllt werden können, was zu Irritationen führen könnte.

Mich interessiert sehr, wie andere den Spot einschätzen: Wie wirkt die Inszenierung auf Euch – motiviert er Euch, Trivago zu nutzen, oder fehlen Euch kreative Reize? Teilt gerne Eure Meinung oder kommentiert, ob und inwiefern Euch die Markenbotschaft überzeugt!

Autor: Ralf Zmölnig