Die schnellen Schnitte, die klaren Positionswechsel der Banner und das dominante Hofer-Logo oben rechts sorgen in meinen Augen für eine fast schon lehrbuchhafte Klarheit in der Markenkommunikation. Insbesondere die Produktpräsentation – etwa die Inszenierung des Polster- und Teppichreinigers in seiner blitzsauberen Umgebung und die nüchtern graphische Hervorhebung der Singer-Nähmaschine – vermitteln aus meiner Sicht professionell den Eindruck von Wertigkeit und greifbarem Nutzen.

In puncto Zielgruppenansprache denke ich, dass hier eindeutig das auf Schnäppchen fokussierte, qualitätsbewusste Publikum adressiert wird, und zwar all jene, die am Monatsanfang bereits die Geldbörse zücken und auf die „Tiefpreisaktion“ lauern. Mit Slogans wie „Im November noch mehr sparen“ oder „Jede Woche neue Non-Food Top-Angebote!“ fokussiert sich Hofer aus meiner Sicht konsequent auf das Bedürfnis nach Sicherheit beim Kauf („Da bin ich mir sicher.“) und erzeugt mit der wiederkehrenden Einbindung des Prüfzertifikats einen vertrauenswürdigen, fast schon unantastbaren Markenkern.

Kreativität und Originalität? Nun ja, hier wird mein kritisches Werbeherz etwas weniger euphorisch. Natürlich, die Visualisierung ist dynamisch, das Branding konkurrenzfähig beständig – jedoch, seien wir ehrlich: Das eigentliche Konzept des „Black Month“ fühlt sich wie ein – nun ja – fast schon satirisches Echo auf den inflationären Rabattwahn an. Nach Black Friday, dann Black Friday Week und nun ein Black Month? Ich ertappe mich dabei, wie ich den satten Ironiepegel steigen spüre und mich frage, wann wir im Handel zum „Black Quarter“, dann „Black Season“ und irgendwann zur „Black Century“ übergehen. Mir wird Angst und Bange, wie weit dieser Superlativ noch getrieben werden soll – ein Déjà-vu rôtiert schneller als das Bürstendüsenrad am Polsterreiniger.

Authentisch ist die Tonalität dennoch, wenn auch mit einem Hang zum Pathos der Preisersparnis. Stilmittel wie plakative Prozentangaben, knallige Preistags und die rhetorische Frage „Da bin ich mir sicher“ spielen auf eine gefällige Wiedererkennbarkeit an, bei der ich fachlich anerkennen muss, dass sie seit Jahren ihren Effekt nicht verfehlt. Ich bin der Meinung, dass Hofer mit dieser Konsistenz das Vertrauen der Zielgruppe geschickt bewahrt, wenngleich es kommunikativ wenig überraschend ist.

Die visuelle Umsetzung ist sauber, die Produktausleuchtung und Typografie zweckgerecht und markenadäquat; keine Ablenkungen, kaum gestalterische Spielereien, sondern sachliche Information im Schnellformat. Dabei sehe ich persönlich aber auch einen gewissen Verlust an Originalität: Mir fehlt die raffinierte Wendung, der elegante subtile Hinweis – vielleicht ein Augenzwinkern, wie es anspruchsvolle Kommunikation transportieren könnte. Stattdessen eine Rabatt-Orchestrierung in Heavy Rotation, deren Inszenierung zwar effizient, aber auch beinahe beliebig wirkt.

Meiner Ansicht nach liefert der Spot ein überzeugendes Beispiel für solide, verkaufsorientierte Werbung ohne Überraschungsmomente, dafür mit maximaler Kompatibilität zum Erwartungshorizont einer klassischen Discount-Zielgruppe. Aber ich würde fast wünschen, dass es etwas gewitzter, intelligenter daherkommt – ein wenig mehr Fingerabdruck, ein wenig weniger Copy-Paste des international vorgeprägten Rabatt-Theaters.

In diesem Sinne: Wie siehst du das? Findest du die „Black Month“-Inszenierung treffend positioniert oder kann dich das inflationäre Ausweiten solcher Aktionen kaum noch aus dem Werbe-Tiefschlaf rütteln? Diskutiere gerne mit – ich bin gespannt, wie du die Entwicklung solcher Kommunikationsstrategien einschätzt!