Die Idee, ein junges, modernes Paar durch bekannte Alltagsszenarien zu führen und dabei die große Welt per Tablet quasi ins Wohnzimmer zu holen, empfinde ich durchaus als reizvoller und zeitgemäßer Zugang – gerade für ein urbanes, digitalaffines Publikum.

Was mir besonders auffällt, ist die durchaus elegante Zielgruppenansprache: Die Spots setzen auf Authentizität, Fernweh und gemeinsames Entdecken, ohne in Kitsch oder übertriebenen Pathos abzudriften. Das Sofa, die Einrichtung, die Kleidung – alles sehr relatable, aber bewusst nicht extravagant oder elitär. Ich sehe hier einen wohldosierten Mix aus Identifikationspotenzial und Aufbruchsstimmung, der nicht zu aufdringlich wirkt und auch ohne Prominenten-Cameo funktioniert.

In Sachen Werbebotschaft hält sich Vivido angenehm zurück und setzt klare Akzente: "Einfach buchen, besonders erleben." Das ist ein Claim, wie er im Lehrbuch stehen könnte, wenngleich ich finde, dass man hier auch ein wenig mehr Raffinesse hätte wagen können – vermutlich wollte man aber die Kernbotschaft nicht mit zu viel Subtext verwässern. Die Betonung der unkomplizierten Buchung und gleichzeitig der besonderen Reise-Erlebnisse setzt ein solides Differenzierungsmerkmal gegenüber vergleichbaren Plattformen. Ich schätze es, dass nicht der Preis im Vordergrund steht, sondern die Individualität und Exklusivität der Angebote.

Das spielt natürlich auch stark in die Kreativität und Originalität hinein. Die Integration der animierten Pop-up-Karten als visuelles Stilmittel empfinde ich als intelligenten dramaturgischen Kniff: Zwischen Realität und digitaler Traumreise wird hier mühelos und nahezu magisch gewechselt. Aus meiner Perspektive ist das eine der stärksten erzählerischen Wendungen des Spots – nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich. Es transportiert sehr einprägsam, dass Urlaub heutzutage mit wenigen Klicks beginnt, die Reiselust aber unbegrenzt ist.

Was die visuellen Elemente betrifft, kann ich nur sagen: sehr zeitgemäß produziert. Die Farbstimmung, der gezielt gesetzte Fokus auf Details wie Pflanzen, Bücher, Fahrrad – all das schafft eine glaubhafte Atmosphäre, die zugleich inspiriert, ohne in optische Übertreibungen abzudriften. Ich denke, hier wurde das Konzept von "einladender Wohnlichkeit" perfekt mit dem Flair der weiten Welt verbunden.

Bemerkenswert finde ich zudem, wie die Konsistenz der Markenbotschaft von Anfang bis Ende durchgezogen wird. Die sanfte Einbindung des Logos, die wiederkehrende Farbwelt, der Wechsel von Alltag zu Traumziel bis zur finalen Markenpräsentation – das ist rund und wirkt wie aus einem Guss. Es wird nie krampfhaft auf den Markennamen gedrängt, sondern subtil, aber prägnant immer wieder integriert. Das unterstreicht für mich die Markenkompetenz und erzeugt im besten Sinne Wiedererkennung – beziehungsweise: Man erinnert sich schon deshalb, weil man sich keine plumpe Suggestion merken muss.

Etwas süffisant würde ich sagen, dass die zentrale Kreativität des Spots darin liegt, uns zu suggerieren, dass ein paar Wischbewegungen auf dem Tablet und ein perfekt inszeniertes Großstadt-Wohnzimmer die Eintrittskarte zu den ungezähmten Weiten der Welt sind. Aber so ist das Spiel im modernen Reise-Marketing eben, und Vivido beherrscht diese Kunst ausgesprochen gekonnt, ohne es zu übertreiben.

Mich interessiert jetzt natürlich sehr, wie andere Zuschauer:innen den Spot wahrnehmen: Siehst du darin ebenfalls einen gelungenen Mix aus subtiler Inspiration, intelligenter Visualisierung und zeitgemäßer Zielgruppenansprache? Oder hättest du dir vielleicht noch mehr Mut zu größerer Extravaganz und überraschenden Storytelling-Elementen gewünscht? Diskutiere gerne mit – ich bin gespannt auf unterschiedliche Einschätzungen und wie verschiedene Facetten des Spots auf euch wirken!