Stattdessen präsentiert sich ein rot-grüner Preisaufsteller, beinahe als ob man eine informelle Nachricht auf dem schwarzen Brett im Supermarkt entdeckt. Diese geradlinige Einfachheit könnte fast als charmant erachtet werden, wenn man es aus einer ironischen Perspektive betrachtet.

Was die Zielgruppenansprache angeht, scheint der Spot sich ganz eindeutig an preisbewusste Energydrink-Enthusiasten zu richten, die einfach einen schnellen Deal suchen. Vielleicht hätte hier ein raffinierterer Ansatz, der die Aufmerksamkeit der Konsumenten im wahrsten Sinne des Wortes energetisch packt, mehr hermachen können. Andererseits, ich denke, der Spot setzt auf reine Informationsvermittlung und hofft auf die Impulskaufrate eines klassischen „Rabattjägers“.

Die Werbung ist bestimmt originell in ihrem Mangel an Originalität. Die Verwendung eines rosa Smiley-Gesichts mit gelben Extremitäten, das auf dem Bildschirm herumspaziert, könnte fast als ein ironisch-satirischer Kommentar zu bunten Konsumanimationen der 90er gesehen werden. Es ist schwer, hier nicht zumindest schmunzelnd die normalerweise vielzähligen Schichten von kreativer Bemühung in Frage zu stellen, die fehlen. Vielleicht kann man es als eine Art Retro-Kreativität ansehen – irgendwo zwischen Nostalgie und minimalistischen Comedy-Elementen.

Visuell hat der Spot damit wohl alles andere als ein Feuerwerk veranstaltet. Verschwommene Hintergründe bei den Monster-Dosen, ein hellblauer und hellgrüner Hintergrund für das Baileys-Angebot — das macht es zu einem fast schon surrealen Sehbuch. Hier sind die Designer vermutlich gerne auf Nummer sicher gegangen. Ob ein bisschen mehr visuelle Spannung förderlicher gewesen wäre? Wahrscheinlich.

Die Konsistenz der Markenbotschaft zeigt sich konsequent durch den bekannten Claim „Rewe, dein Markt“, aber ich bin der Meinung, da könnte vielleicht insgesamt mehr herausgekitzelt werden, um das Markenversprechen von Qualität und Vielfalt stärker zu transportieren.

Ich denke, dieser TV-Spot regt zu einer durchaus interessanten Diskussion darüber an, wie Werbung auch in ihrer anspruchslosen Einfachheit einen Effekt hinterlassen kann, auch, wenn es eher ein überraschender oder satirischer Effekt ist. Wie empfindest du diese „Kunst der subtilen Antiklimax“ und die Entscheidung für diese kreative Freiheit? Teile gern deine Gedanken dazu!

Autor: Ralf Zmölnig