Ich finde, dadurch gelingt es, ein altbekanntes Thema – nämlich die Notwendigkeit zusätzlicher Mundpflege – ganz ohne belehrenden Zeigefinger humorvoll und direkt an die Zielgruppe heranzutragen.

Beim Thema Werbebotschaft überzeugt mich, wie prägnant und gleichzeitig evidenzbasiert argumentiert wird: Die fünfmal höhere Effektivität gegenüber Putzen und Zahnseide allein wird nicht nur plakativ inszeniert, sondern im Spot visuell einleuchtend, etwa durch die Nahaufnahme der umspülten weißen Zähne und die Einblendung des violetten Kreises. Dass das Produkt mit dem Testsieg bei Stiftung Warentest abschließt und den Claim direkt in Szene setzt, erscheint mir als gezielter und glaubwürdiger Ansatz, um Vertrauen bei einer gesundheitsbewussten – und vermutlich auch auf rationale Produktvorteile bedachten – Zielgruppe zu etablieren.

Was die Kreativität und Originalität betrifft, muss ich sagen, mir gefällt die visuelle Stilistik und wie sie mit den Aussagen harmoniert: Die klar gehaltene Ästhetik, die Szenen im Badezimmer, die Lockerheit im Umgang der beiden Protagonist:innen und die spielerisch eingeführten Farbakzente der Bürsten und Flüssigkeiten – das ergibt ein kohärentes und dennoch dynamisches Gesamtbild. Besonders die Verbindung von Sachlichkeit (weiße Zähne, Laborästhetik) und Emotionalität (Alltagsatmosphäre, freundliche Interaktion) finde ich passend – ohne auf plakative Dramatik zurückzufallen, wie sie viele andere Werbespots gerne bemühen.

Meiner Ansicht nach ist die Markenbotschaft stringent und zieht sich durch sämtliche Sequenzen: Listerine wird konsequent als innovative, effektive und zudem sanfte Lösung für umfassende Mundgesundheit positioniert, „ohne Alkohol“ wird prominent hervorgehoben und durch den Stiftung Warentest-Siegel nochmals objektiviert. Das zählt für mich zu den stärksten Elementen des Spots, da hier weder Übertreibungen noch verwässerte Aussagen dominieren, sondern Stringenz und Klarheit.

Wenn man es süffisant betrachten will, mutet es beinahe ironisch an, wie die Zahnbürsten als „Verlierer“ des Alltags auftreten dürfen, um letztlich der Mundspülung zu ihrem verdienten Siegerstatus zu verhelfen. Es steckt hier durchaus eine clevere kleine Pointe, die zeigt, dass selbst Alltagsroutinen wie das Zähneputzen marketingseitig humorvoll dekonstruiert und neu zusammengesetzt werden dürfen – vorausgesetzt, das Produkt hat die Substanz, es zu rechtfertigen.

Abschließend rege ich an: Wie beurteilst du die kommunikativen Feinheiten dieses Spots? Welche Wirkung entfaltet der augenzwinkernde Ansatz und die klare Fokussierung auf nachprüfbare Produktvorteile bei dir? Ich freue mich auf kontroverse oder zustimmende Meinungen dazu, wie weit innovative Werbeansätze in der Gesundheitskommunikation gehen dürfen.

Autor: Ralf Zmölnig