Ich denke, es ist fast schon ironisch, dass das Konzept dabei in einem Spot mündet, der letztlich doch wieder sehr formelhafte Pfade beschreitet.

Was mir ins Auge sticht – im übertragenen Sinnen natürlich, denn zum Glück nicht wortwörtlich – ist die kreative Idee, die Mascara mit festlichen „Weihnachtshits“ zu verknüpfen. Meiner Meinung nach könnte das Produktpräsentation und Saisonalität einfallsreich verbinden. Doch bleibt der Spot vielen Klischees treu, statt etwa mit einer unvorhersehbaren Pointe zu überraschen. Ich finde, der Gratis-Liner sollte wohl als raffiniertes Zückerchen empfunden werden, doch scheint er fast beiläufig im Spot präsentiert zu sein – das verschenkt potenziell eine stärkere Wirkung.

Die visuelle Gestaltung mit schwebenden Mascara-Bürstchen und funkelnden Punkten schafft in der Tat ein luxuriöses Image, wobei man sich fragt, ob das nicht ein wenig zu auf Hochglanz poliert daherkommt. Sicher, die goldenen Akzente zielen auf eine preisbewusste Klientel ab, aber ich bin der Meinung, dass diese strahlende Optik oft auf flüchtige Aufmerksamkeit aus ist und am Ende vielleicht mehr blendet als überzeugt.

Eine Stärke könnte die Konsistenz der Markenbotschaft sein: "Du bist es dir wert." Dies verleiht der L'Oréal Kampagne eine beständige Identität – ganz gleich, ob es um Haut, Haar oder, wie hier, um die Augen geht. Meiner Ansicht nach ein strategisch schlauer Schachzug, der hierbei allerdings etwas abgedroschen wirkt.

Insgesamt denke ich, der Spot hinterlässt sowohl ein Gefühl von opulenter Pracht als auch einem klassischen "mehr vom Gleichen" Eindruck. Aber vielleicht bin ich da zu anspruchsvoll – immerhin sind Trends auf Solides angewiesen. Lass mich wissen, wie du die Balance zwischen Glamour und Originalität empfindest. Bitte hinterlasse deine Meinung unten.

Autor: Ralf Zmölnig