Da stellt sich für mich schon augenzwinkernd die Frage: Ist das Kunst, oder kann das weg!? Die Visualität jedenfalls ist stimmig gemacht und ich finde, sie hebt sich wohltuend von glattgebügelten, uniformen Tourismus-Kampagnen ab.

Inhaltlich gefällt mir die Art, wie persönliche Begegnungen pointiert dunkle Tourist:innen-Klischees durchbrechen: Wer will schon bloß Orte abklappern, wenn sich echte Erlebnisse aufdrängen – sei es beim Ramen-Kochkurs mit lokalen Profis, beim intimen Jazz im rotblauen Halbdunkel oder durch Notre-Dame begleitet von jemandem, der an ihrem Wiederaufbau beteiligt ist. Insbesondere die Szenerie mit der detailverliebten Gasse und den warmen Lichtern erzeugt sofort Fernweh und vermittelt für mich einen glaubhaften Zugang zu lokaler Authentizität.

Was die Zielgruppenansprache betrifft, wird hier definitiv das urbane, neugierige Publikum adressiert, das sich nicht mehr mit standardisierten Pauschalpaketen zufriedengibt. So kommt auch die App-Integration zum Tragen: Ich denke, für digitalaffine Reisende gehören intuitive, visuell attraktive Interfaces und die sofortige Planbarkeit inzwischen einfach dazu – die Platzierung des Smartphone-Screens am Ende wirkt für mich nahtlos und nicht aufgesetzt.

Mich spricht besonders der einfallsreiche Mix aus fast schon dokumentarischer Szenerie und diesen comicartigen Überformungen an – ich vermute, darin steckt ein subtiler Anspruch, Distanz zu den üblichen Hochglanzreisen zu schaffen und stattdessen eine Einladung auszusprechen, selbst Entdecker:in zu werden. Ich persönlich mag diese stilistische Unschärfe und ihre Andeutungen, dass Erlebnisse immer etwas Subjektives, nie restlos planbar oder „perfekt“ sind. Fast süffisant gefragt: Gibt’s dafür demnächst auch KI-Erlebnisguides zum Mit-Anfassen?

In meinen Augen bleibt die Markenbotschaft sehr konsistent: Airbnb inszeniert sich als Möglichmacher für einzigartige, authentische Erfahrungen und nicht bloß als Buchungsplattform. Gerade im Zeitalter beliebiger Reiseziel-Selfies kommt das für mich angenehm reflektiert und mit einem gewissen Anspruch an.

Für eine weitergehende Diskussion interessiert mich sehr: Wie nimmst du die Balance zwischen inszenierter Authentizität, digitaler Vermittlung und dem künstlerischen Stil wahr? Triggert der Spot bei dir Lust auf echte Entdeckungen – oder wirkt es für dich eher wie eine weitere geschickt verpackte Werbebotschaft? Lass es mich wissen – ich freue mich auf deinen Standpunkt!

Autor: Ralf Zmölnig