Aus meiner Perspektive gelingt es dem Spot, mit diesem Kniff die Brücke zwischen biologischem Problem und Produktlösung schnell und spielerisch zu schlagen.

Ich muss sagen, gerade diese Kombination aus Alltagsszenen und dem surreal anmutenden Charakter ist nicht nur visuell reizvoll, sondern verleiht der Kampagne im besten Sinne ein gewisses Augenzwinkern. Der Moment, in dem der Wadenbeißer – ganz offensichtlich auf den Konfrontationskurs mit der Protagonistin gehend – sich an der Glastür die "Zähne" ausbeißt, ist in meinen Augen ein äußerst eleganter Schachzug. Hier wird auf gefällige Weise der Schockmoment eines plötzlichen Krampfes ins Bild gesetzt und gleichzeitig die Überlegenheit der Produktlösung verbildlicht, ohne dass es je plump oder belehrend wirkt. Meiner Ansicht nach hat das echten Unterhaltungswert – und bleibt im Gedächtnis.

Besonders gelungen finde ich auch die ästhetische Umsetzung: Das moderne, hell eingerichtete Büroambiente mit großen Fenstern und klaren Farben erzeugt eine freundliche, zugängliche Atmosphäre. Für mein Empfinden zahlt diese Bildsprache sehr direkt auf die angestrebten Zielgruppen ein: Berufstätige und aktive Menschen, die mitten im Alltag Herausforderungen begegnen. Das Produkt wird, so denke ich, in einem Kontext präsentiert, der dem eigenen Lebensumfeld vieler Zuschauer sehr nahe kommt. Die Grafik der Verpackung und der visuelle Abschluss mit dem Schweizer Kreuz setzt dem Ganzen noch einen professionellen, vertrauensbildenden Rahmen auf – da spürt man die Markenidentität durchgängig.

Was ich amüsant finde, ist der – für Arzneimittelwerbung seltene – kleine Hauch von Schadenfreude, der in dem Spruch „Pech gehabt!“ mitschwingt. Diese Wendung, gepaart mit der Visualisierung des gescheiterten Wadenbeißers, lässt mich an eine subtile, aber doch sehr effektive Kommunikationsstrategie denken: Hier wird der Zuschauer nicht als Leidender inszeniert, sondern als jemand, der das Heft dank Produktanwendung selbstbewusst in die Hand nimmt.

Auch wenn ich ein Faible für anspruchsvolle und durchaus komplexe Werbestrategien habe, bin ich der Meinung, dass gerade diese überspitzte, aber sympathische Einfachheit auf mehreren Ebenen funktioniert – und keineswegs banal bleibt. Die Integration mit humorvollen Visuals, verständlicher Message und einer deutlich prominenten Produktemarke zeugt aus meiner Sicht von handwerklicher Finesse. Die Balance zwischen Information und Unterhaltung ist meiner Ansicht nach ziemlich gut getroffen.

Mich würde interessieren, wie du den Einsatz dieser Cartoon-Metapher im Zusammenhang mit ernsthaften Gesundheitsproblemen siehst – ist das für dich ein gelungener Bruch oder fühlt es sich vielleicht zu verspielt an? Lass mich gern wissen, wo du in diesem Spot Stärken oder Schwächen siehst – fachlich oder aus persönlicher Perspektive!

Autor: Ralf Zmölnig