Allerdings erschöpft sich diese Vertrautheit schnell in einem Standard-Setting, das unbestreitbar beliebig wirkt. Ich hätte mir hier ehrlich gesagt mehr Raffinesse oder spielerische Brechungen gewünscht.

Was die Werbebotschaft angeht, bleibt Quickline erstaunlich klar und direkt: Superschnelles Internet, TV-Unterhaltung ohne Grenzen und Mobile-Angebote für alle – dazu als Lockmittel die PlayStation 5 geschenkt. Ich finde es durchaus clever, mit einem aktuellen Technik-Gadget Neugierde zu wecken. Aber, Hand aufs Herz, wenn die "Kreativität" im Zeigen von Obstschalen und Skateboards gipfelt, ist das meilenweit von einem wirklich intelligenten Kommunikationsansatz entfernt. Meiner Meinung nach werden hier zwar Zielgruppen in allen Alterslagen adressiert (Eltern, Kinder, Technikfreunde), jedoch ohne jene intelligente erzählerische Wendung, die ich persönlich an moderner Werbung schätze.

Aus fachlicher Sicht ist der Spot von der visuellen Gestaltung her solide: Helle Räume, harmonische Kompositionen, das Markenzeichen "Quickline" omnipräsent – alles nachvollziehbar und ordentlich gemacht. In meinen Augen ist das aber auch symptomatisch für ein Stück Werbung, das auf Sicherheit setzt, statt mutig neue visuelle Akzente zu setzen. Den Auftritt der PlayStation 5 im bläulich inszenierten Sternenstaub empfinde ich fast als den einzigen Moment, der einen Hauch Originalität bietet. Doch ist das wirklich ein kreativer Höhepunkt oder nicht vielmehr schlicht ein Abgreifen aktueller Begehrlichkeiten? Ich neige zur Zweiten Annahme.

Werbliche Konsistenz ist ohne Zweifel vorhanden: Quickline bleibt in seinen Aussagen und seiner Optik stringent. Aus meiner Warte fehlt es jedoch an jener cleveren Volte – an einer doppelbödigen Ansprache, die den Spot aus dem Strom unzähliger Internetanbieter-Spots herausholen könnte. Stattdessen hat man das Gefühl, ein ordentliches Werbehandbuch abgehakt zu bekommen.

Ein kleiner Seitenhieb sei gestattet: Die Sterneneffekt-Inszenierung der PlayStation erinnert mich an diese leicht verzweifelten Momente, wenn man merkt, dass das Produkt alleine eben noch nicht die Emotionen weckt, die man gerne hätte – da hilft dann nur noch ein bisschen Galaxie-Glitzer aus dem CGI-Baukasten.

Meine abschließende Einschätzung ist daher: Wer auf smarte Kommunikationsideen und subtile, intelligente Werbestilistik Wert legt, wird hier nicht unbedingt bedient. Als funktionale Lockangebot-Werbung ist der Spot sauber gemacht, doch er offeriert keine echten Aha-Momente – und das finde ich bei einer Marke, die für moderne Kommunikation stehen möchte, fast schon ironisch.

Wie siehst du das? Würde dich diese Form der Inszenierung als kritischen Werbe-Konsumenten ansprechen, oder erwartest du dir von einem Telekommunikationsanbieter mehr Cleverness und Originalität in seiner Selbstdarstellung? Lass uns darüber diskutieren, wo Werbung heute mehr leisten sollte – und wo sie immer noch auf Nummer sicher spielt.

Autor: Ralf Zmölnig