000 Pa Saugleistung bis zur intelligenten Schmutzerkennung – auch im Spot intelligent in Szene setzt oder mit einer cleveren visuellen Metapher verbindet. Doch davon kann, meiner Ansicht nach, keine Rede sein, denn der Spot bleibt durchgehend auf dem Niveau einer sachlichen Angebotskommunikation.

Aus meiner Perspektive legt der Spot einen Großteil der Energie darauf, sofort die Preisersparnis zu kommunizieren – mit der beinahe schon inflationär wirkenden Betonung auf "sensationell", „nur bei deinem Interdiscount“ und Zahlen, so präsent wie Grenzkontrollen. Gerade die Darstellung der Angebotsdetails links und das Produktbild mitsamt App-Symbol rechts wirken ein wenig wie die Tabellenblätter einer PowerPoint-Präsentation, weniger wie die Inszenierung eines Technikwunders für eine anspruchsvolle Zielgruppe. Schön wäre es gewesen, aus den technischen Finessen eine kleine "Story" zu machen – aber mehr als Fakten zum günstigen Preis und eine kurze Präsentation des Poloshirts mit diversen Ansteckern bekommt man nicht zu sehen.

Ich bin der Meinung, die gewählten visuellen Elemente – vom roten Polohemd bis zum lapidaren Fingerzeig auf den Anstecker „Gerne für euch da, egal ob Online oder in der Filiale.“ – sind der Inbegriff schweizerischer Servicefreundlichkeit, jedoch gänzlich ohne Augenzwinkern oder kreative Brechung präsentiert. Wer erwartet, dass sich die Spot-Macher einen kleinen ironischen Seitenhieb auf die Hausarbeit leisten, sucht hier vergeblich nach doppelten Böden. Persönlich hätte ich mir genau an dieser Stelle etwas mehr Mut gewünscht, vielleicht eine kleine Alltagsüberraschung zum Thema „intelligente Schmutzerkennung“ oder ein charmanter Bruch mit Erwartungen.

Meiner Ansicht nach bleibt die Kreativität in weiten Teilen auf der Strecke, selbst wenn die konsistente Farbwelt und das Branding von Interdiscount stimmig sind. Die Spot-Attitüde „mehr Angebot, weniger Unterhaltung“ mag funktionieren, aber für Zuschauende mit einem Faible für subtiles Storytelling und unerwartete Twists, fühlt sich das alles, ehrlich gesagt, ziemlich nach Blätterteig ohne Füllung an.

Gleichzeitig will ich nicht unterschlagen, dass die Markenidentität konsequent hervorgehoben wird: Das Logo omnipräsent, Serviceversprechen plakativ und die Verankerung von Online- und Offline-Kanal deutlich herausgestellt. Für Händler wie Interdiscount bleibt das essentiell – originell ist es deswegen jedoch noch lange nicht.

Am Ende bleibt für mich eine Werbung, die sich nahezu sklavisch am Angebot orientiert – vielleicht, weil sie es sich leisten kann? Der Preis steht eben im Mittelpunkt, die Kommunikation bleibt dabei so durchschaubar wie ein frisch geputztes Wohnzimmerfenster.

Wie seht ihr das? Empfindet ihr die Reduktion auf die nackten Angebotsfakten und das Kataloghafte als konsequent, wirksam oder schlichtweg langweilig? Mich würde interessieren, inwiefern andere Zuschauer:innen den Spot als gelungen – oder gerade nicht – bewerten, insbesondere aus Sicht von Werbeliebhaber:innen, die gerne mehr als nur „Angebote, Angebote, Angebote“ sehen wollen. Diskutiert mit!

Autor: Ralf Zmölnig