Besonders positiv fällt mir auf, wie konsequent sich der Spot an eine moderne, design- und technikaffine Zielgruppe richtet, ohne dabei auf humorvolle Distanz oder emotionale Inszenierung zu verzichten. Gleich zu Beginn werden sowohl die Ingenieurskunst als auch die Alltagstauglichkeit des Saros 10 subtil, aber eindringlich präsentiert: Die Kamerafahrt unter das Sofa, begleitet vom Hinweis auf das ultra-flache Design, bringt die Produktstärke fast schon en passant ins Bild. Für mich ein Paradebeispiel dafür, wie man Features zeigt, ohne platt zu erklären.

Der fließende Übergang in die Szenerie mit dem entspannten Sofa-Besitzer – der seelenruhig liest, während im Hintergrund der Roborock agiert – wirkt nicht nur wie eine gestalterische Huldigung an die Unauffälligkeit von Technik. Ich habe mehr als einmal geschmunzelt: Die Nonchalance, mit der der Saugroboter das Chaos beseitigt, während der Mensch zur Ruhe kommt, entbehrt nicht einer gewissen Ironie im Verhältnis von Technik und Freizeitbedürfnis.

Als durchaus kritisch eingestellter Konsument schätze ich weiterhin, wie die nächste Sequenz, in der die Frau im Flur zur Tat schreitet, eine klassische Zielgruppen-Erweiterung abbildet, ohne in veraltete Rollenbilder zu verfallen. Ihr Zugang zur Technik wirkt mühelos und selbstbestimmt. Ich denke, hier zeigt sich echtes Feingefühl, was sowohl aktuelle Lebensmodelle als auch Werbewirkung betrifft. Die Inszenierung der Power des F25 durch die Behauptung, „allen Schmutz in einem Durchgang zu beseitigen“, wirkt ambitioniert, aber gerade deshalb reizvoll – ich bin neugierig, ob die Realität dem Werbeversprechen standhält.

Ein echtes Highlight ist in meinen Augen aber die fast schon satirisch angehauchte Herzmoment-Szene: Der Mann, zu Beginn so gelassen, wird nun als emphatische Überraschungs-Figur gezeichnet und darf sogar ein wenig Emotionalität zeigen, während der Saugroboter diskret seinen Dienst tut. Ich finde, das ist eine bemerkenswerte Pointe. Die romantische Kulisse, die nicht kitschig, sondern augenzwinkernd daherkommt, verbindet Emotionalität mit Produktnutzen auf sehr intelligente Weise. Für mich fast schon ein Leckerbissen an subtiler Kommunikation – der Running Gag mit dem „Partner, der wirklich putzt“ hat definitiv Charme.

An Kreativität und Originalität mangelt es dem Spot keineswegs. Besonders die bildstarke Umsetzung auf den knallroten Black-Friday-Hintergrund zum Schluss, kombiniert mit einem cleveren Hinweis auf bis zu 800 Euro Ersparnis, setzt das Markenerlebnis kraftvoll in Szene. Ich meine, eindeutiger und einprägsamer kann man sich kaum ins Konsumgedächtnis einbrennen. Und mit dem Claim „Endlich ein Partner, der wirklich putzt!“ steuert Roborock gekonnt einen humorvollen Schlenker um alle üblichen Staubsauger-Langeweile-Metaphern.

Insgesamt betrachtet, halte ich diesen Spot für ein Paradebeispiel dafür, wie moderne Markenkommunikation funktionieren kann: Witzig, hochwertig produziert, mit durchdachter Zielgruppenansprache und mit einer deutlichen Markenidentität, die sich durch den ganzen Film zieht. Ich persönlich sehe hier wenig Anlass zur Kritik – das ist TV-Werbung exactly how it should be done.

Wie ist eure Meinung dazu? Seid ihr genauso angetan von der augenzwinkernden Inszenierung, oder seht ihr die emotionale und technische Verbindung von Produkt und Lifestyle kritisch? Lasst uns die Ansätze und Stilmittel dieser Kampagne gemeinsam diskutieren – ich freue mich auf eure Perspektiven!