Die Produktpräsentationen, angefangen beim Schrank über die Waschmaschine bis hin zu Töpfen und Bettwäsche, sind meiner Meinung nach funktional und übersichtlich gehalten. Jedes Angebot erhält seinen eigenen Moment, was ich durchaus nachvollziehbar finde. Allerdings fehlt in meinen Augen ein verbindendes Storytelling-Element, das die einzelnen Szenen emotional oder inhaltlich zusammenhält. Hier hätte ich mir eine kreativere Klammer gewünscht oder zumindest einen kleinen Dreh, der sich mehr vom typischen Haushaltswarenangebot abhebt. So bleibt es doch ein Format, das sich klar an Preisjäger*innen richtet.

Visuell werden die Produkte sehr sauber und ansprechend inszeniert, wobei für mich besonders auffällt, dass Licht und Raumgestaltung auffällig modern wirken und so zumindest auf den ersten Blick einen zeitgemäßen Eindruck vermitteln. Ich sehe allerdings wenig individuelle Akzente – die Einrichtung wirkt etwas austauschbar, was für viele vermutlich interessant ist, da es eine breite Zielgruppe anspricht, aber für mich hätte mehr Persönlichkeit den Spot attraktiver gemacht.

Aus Sicht der Zielgruppenansprache ist der Spot nach meiner Einschätzung sehr direkt und funktional aufgestellt. Die große Preisangabe in leuchtenden Farben, kombiniert mit den sachlichen Produktdetails, spricht vermutlich gezielt Menschen an, die beim Möbelkauf hauptsächlich auf den Preis achten und weniger Wert auf andere Markenwerte legen. Ich persönlich hätte es spannender gefunden, wenn neben dem Preis vielleicht noch weitere Aspekte wie Nachhaltigkeit, Herstellungsprozess oder soziale Verantwortung deutlicher gemacht worden wären.

Die Markenbotschaft „Kost fast nix“ zieht sich ganz offensichtlich und konsistent durch den gesamten Spot. Ich finde, dass Möbelix sich damit klar als Anbieter für Schnäppchen positioniert. Der Claim ist zwar einprägsam, aber für mich bleibt da wenig Raum für kreative Interpretationen oder emotionale Anknüpfungspunkte. Dadurch grenzt sich die Marke wohl bewusst von Hochglanz-Inszenierungen anderer Anbieter ab, was ich auf eine gewisse Weise auch nachvollziehen kann.

Ein kleiner augenzwinkernder Moment ist für mich der animierte Charakter am Ende, der dieses „fast nix“-Versprechen nochmal sympathisch unterstreicht. Das wirkt ein bisschen aus der Zeit gefallen, aber wahrscheinlich verleiht es dem Ganzen eine leichtere Note und mildert die sehr direkte Werbeansprache ab.

Am Ende bin ich der Ansicht, dass der Spot in der Preiskommunikation punktet, aus meiner Sicht aber kaum auf emotionale, individuelle oder gesellschaftlich relevante Werte eingeht, die besonders meine Generation oft ansprechen. Wer nach einem originellen, anspruchsvollen Werbeerlebnis sucht, wird hier meiner Meinung nach eher nicht glücklich – aber für Menschen, die schnelle, klare Kaufargumente suchen, erfüllt der Spot seinen Zweck.

Mich interessiert, wie andere das sehen: Ich freue mich auf eine sachliche und respektvolle Diskussion zu diesem Werbespot – gerne teilen, wie du das Konzept, die visuelle Umsetzung oder die Zielgruppenansprache einschätzt!

Autor: Mia Zmölnig