Ich finde, das vermittelt eine herrlich lockere Wohnatmosphäre, die das Ideal von „perfektem Wohnen“ auf eine augenzwinkernde und wohltuend ehrliche Weise unterläuft.

Aus meiner Perspektive werden im Spot gezielt Kinder als Botschafter für Fantasie und Kreativität ins Rampenlicht gerückt, aber gleichzeitig kommt das smarte Preisbewusstsein deutlich zum Ausdruck – Stichwort: Preisschilder, die ganz selbstverständlich ins kreative Treiben eingebettet sind. Diese Preis-Einblendungen wirken nicht aufgesetzt oder störend, sondern sogar recht charmant, als wären niedrige Preise so etwas wie bunte Farbtupfer im Gesamtbild des Alltags.

Ich empfinde es durchaus als intelligente Wendung, dass sich der Alltag von Aufbewahrungsmöglichkeiten und Multitalenten wie SKUBB gleichermaßen inspirieren lässt wie vom Wolkenhaus im Kopf – der dramaturgische Brückenschlag zwischen gefalteter Ordnung im Kleiderschrank und traumverlorenen Skydiving-Szenen in Wolkenhimmel-Optik überrascht mich und hebt sich für mich wohltuend von üblichen Werbeklischees ab. Besonders süffisant finde ich die Szene mit den Emojis, die als verspielte Metaphern für die Vielfalt (und vielleicht das kleine Chaos) des Alltags einfach durch die Luft schweben.

Handwerklich ist der Spot in meinen Augen klar und einfühlsam inszeniert: knallige Farben, freundliche Lichtstimmungen, verspielte Bildkompositionen – das repräsentiert aus meiner Sicht sehr konsequent die heitere, optimistische DNA von Ikea. Die Markenbotschaft bleibt dabei ohne erhobenen Zeigefinger präsent: „Lebe smårt. Lebe günstig.“ wird mit einem ansteckenden Augenzwinkern serviert, der sich erfreulich von steifen Preisdiskussionen oder klassischen Familienstereotypen abhebt.

Ich halte es für durchaus gelungen, wie Ikea hier den Spagat zwischen emotionalem Storytelling und produktbezogener Klarheit schafft. Vor allem, weil die Kommunikation clevererweise nicht zu laut wird und trotzdem durch ihre Bildsprache sehr deutlich bleibt. Das Einbinden der Katalogpreise als Teil der Ästhetik finde ich fast schon subversiv: Die Preisschilder mutieren damit vom bloßen Informationsträger zum augenzwinkernden Element des kreativen Alltags.

Meine Meinung ist, dass dieser Spot durch seine kreativen Stilmittel, seine stilistische Verspieltheit und die Verbindung aus Traum und Wirklichkeit angenehm heraussticht. Wer in Werbung einen gesellschaftlichen Diskurs sucht, wird vielleicht nicht bedient; für mich allerdings gelingt es Ikea, den Zuschauer mit einer dezenten Einladung zur Kreativität und einem sympathischen Hinweis auf vernünftige Preise zu locken – und das ganz ohne erhobenen Zeigefinger.

Mich interessiert sehr, wie du die Balance von Fantasie und Produktkommunikation in diesem Spot empfindest. Was löst die bunte Szenen-Collage bei dir aus? Bringt dich der visuelle Brückenschlag zwischen Wohnzimmer und Wolken auf neue Ideen? Lass uns dazu gern weiter diskutieren: Welche Elemente sind deiner Ansicht nach besonders originell umgesetzt – und wo würdest du kritisch nachhaken?

Autor: Ralf Zmölnig