Ich finde es grundsätzlich reizvoll, wie hier mit einer offensichtlich animierten Comicfigur gespielt wird, die den Zuschauer unkompliziert durch die Benutzung des Produkts lotst. Allerdings, und das möchte ich durchaus mit einem Augenzwinkern anmerken, wirkt der Versuch, dem Produkt durch „sprechende“ Würfel Identität einzuhauchen, zwar charmant, aber auch ein wenig bemüht und aufgesetzt – fast schon wie ein pädagogisch-animierendes Maskottchen aus einer deutschen Kindersendung der 90er. Vielleicht ein bewusster Griff in die Nostalgiekiste der Eltern?

Was für meinen Geschmack positiv heraussticht, ist der klare, schnelle Ablauf der Sequenzen. Die Handlungsanleitung wirkt fast schon spielerisch und ist – meiner Auffassung nach – so simpel visualisiert, dass du dich tatsächlich gefragt fühlst: „Warum habe ich das eigentlich noch nicht?“ Die Tonalität bleibt unprätentiös und sachlich, die Werbebotschaft wird überdeutlich vermittelt. Ich denke, insbesondere die gezielte Ansprache der „Problemlöser“-Eigenschaft (Sachen gehen nicht mehr verloren!) dürfte bei der adressierten Zielgruppe einen Nerv treffen.

Die kreative Ausgestaltung mit unterschiedlichen Farben, Symbolen und sogar wechselnden Schriftzügen zeigt, dass Individualisierung hier im Mittelpunkt steht. Es ist allerdings – und das will ich mit einer gewissen Ironie nicht verhehlen – sicherlich nicht die bahnbrechende Inszenierung eines Innovationsfeuerwerks. Die Bildsprache bleibt stattdessen bodenständig und funktional. Mir fehlt an dieser Stelle die subtile, raffinierte Wendung oder ein unerwarteter visueller Impuls, der das Ganze subtil auf ein kreatives Level hebt. Kurzum: solide, aber erwartbar.

Aus professioneller Warte gefällt mir aber, dass sowohl die visuelle Konsistenz als auch die Wiedererkennbarkeit der Marke durchgängig gewährleistet sind. Die Gegenüberstellung von klaren Texteinblendungen, farbenfrohen Figuren und die exakte Platzierung des Markennamens am Ende sorgen – meiner Ansicht nach – für eine kompakte Markenbotschaft, die ohne Umschweife ins Gedächtnis dringt.

Worüber ich schmunzeln muss, ist die versprochene Wasser- und Spülmaschinenfestigkeit. Hier wird fast schon mit Stolz suggeriert, dass dieses Produkt in den Olymp der Alltagstauglichkeit einzieht. Aber genau das ist es wohl auch, was Eltern überzeugt: Nicht Schönheit zählt, sondern Unzerstörbarkeit.

Meiner Meinung nach funktioniert der Spot methodisch ordentlich und verfehlt sein Ziel mit Sicherheit nicht. Wer jedoch auf feine Ironie, ungewöhnliche Regieeinfälle oder eine zweideutige Bildsprache steht, wird hier nicht unbedingt glücklich.

Wie seht ihr das? Findet ihr den Ansatz klar und verständlich – oder fehlt euch, ähnlich wie mir, eine kreative Überraschung? Diskutiert gern, ob für euch Zweckmäßigkeit in der Werbung über allem steht, oder ob ihr euch im Werbe-Dschungel nicht doch häufiger einen kleinen intelligenten Haken wünscht.

Autor: Ralf Zmölnig