Danach wird mit der Szene rund um die Biene unter der Blume eine überraschend poetische Facette des Wetters hervorgehoben. Aus meiner Perspektive beweist der Spot hier ein gewisses Fingerspitzengefühl, wenn er Natur, Wetter und Unschuld in ein schönes Bild gießt. Die Bildsprache ist klar: Wetter ist nicht nur Regen oder Sonne, sondern beeinflusst und ermöglicht Momente für jedes Lebewesen – auch für die kleine Biene.

Mit dem Kind, seinem farbenfrohen Outfit und den Schneebällen scheint für mich eine weitere Schicht der Zielgruppenansprache durch: Der Spot spricht mehrere Altersgruppen an und scheint sich nicht nur auf die „Wetter-geplagte“ Erwachsenenperspektive zu konzentrieren. Gerade durch das Wort „Spielewetter“ erkenne ich eine subtile Aufforderung, sich das Wetter von seiner spielerischen, leichten Seite anzusehen.

Wenn der Hund mit Sonnenbrille frech aus dem Auto guckt, sehe ich eine überzeichnete – beinahe karikatureske – Präsentation, die das Thema „Reisewetter“ auflockert. Das erzeugt bei mir ein gewisses Augenzwinkern; ich bin der Meinung, dass genau solche augenzwinkernden Bilder ein Werbeformat unterhaltsam und einprägsam machen.

Nicht zuletzt sorgt das Bild vom schwimmenden Schwein dafür, dass endgültig klar wird: Der Spot nimmt sich nicht zu ernst, sondern feiert das Wetter und seine Ausprägungen mit einer wohltuenden Prise Humor. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier mit voller Absicht mit tierischer Leichtigkeit ein Gefühl von Sommer und Freiheit erzeugt wird – und ehrlich gesagt funktioniert das für mich ziemlich gut.

Was mich insgesamt durchaus überzeugt, ist, dass wetter.de es schafft, das Thema Wetter als schillernde Palette von Alltagserlebnissen zu inszenieren – und das ganz ohne die sonst üblichen Katastrophen-Narrative. Der Abschluss mit „Wir machen Wetter“ und der prägnanten URL ist in meinen Augen gelungen minimalistisch – man verzichtet auf große Erklärungen und lässt das Bildmaterial für sich sprechen. Die Markenkonsistenz bleibt dabei erhalten, weil alle Sequenzen von einem freundlich-optimistischen Grundton getragen werden.

Meiner Ansicht nach fehlt dem Spot jedoch eine raffinierte inhaltliche Wendung; an einer Stelle hätte ich mir einen kleinen, cleveren Twist in der Erzählweise gewünscht – sei es durch einen Bruch der Erwartung oder ein ironisches Understatement. Trotzdem ist die kreative Gesamtumsetzung bemerkenswert, weil sie gewohnte Wetterklischees gekonnt ins Positive dreht.

Wenn du Lust hast, teile doch deine Sicht auf den Spot! Mich würde interessieren, wie für dich die humorvolle Inszenierung wirkt und ob du findest, dass solche Betrachtungsweisen generell das Wetter für dich sympathischer machen.

Autor: Ralf Zmölnig