beim Shopping und der Beauty-Beratung – aufzuhängen. Hier, finde ich, schlägt sich der Spot ganz gut, weil er das abstrakte Potenzial von KI lebensnah erfahrbar macht.

Die Bildsprache empfinde ich dabei als sehr clean und betont aufgeräumt. Die Szenerien haben einen technoiden, farblich aber warmen Anstrich, der das innovative und freundliche Produktimage stützt. Die leichten Unschärfen im Hintergrund unterstreichen die Konzentration auf das Produkt und die Handlung. Solche kleinen Stilmittel gefallen mir, weil sie unaufdringlich eine hochwertige Ästhetik transportieren. Gerade im Moment, wo die blonde Protagonistin die "CICA"-Schachtel präsentiert, gelingt sogar so etwas wie eine authentisch wirkende Mini-Story: Die Hürde der Entscheidungsfindung im Überangebot wird elegant mit AI gelöst. Allerdings, ich persönlich hätte in der dramaturgischen Umsetzung noch stärkere narrative oder visuelle Varianten bevorzugt, die das Gefühl von Innovation wirklich auf ein neues Level heben.

Was mir auffällt: Die Inszenierung der KI-Beratung bleibt, zumindest für meinen Geschmack, intellektuell recht niedrigschwellig. Die Frage "Welche Creme hilft bei trockener und klebriger Haut?" wirkt, als wolle man niemanden überfordern – was zwar effiziente Breitenkommunikation sicherstellt, aber mich als Freund komplexerer Argumentationsketten ein wenig unterfordert. Ich hätte mir hier durchaus ein raffinierteres Kommunikationskonzept gewünscht, vielleicht mit einer clevereren Plot-Twist-Mechanik, die den Nutzen der Technologie mit einem Augenzwinkern oder einer anspruchsvolleren Pointe inszeniert.

Kreativ, so denke ich, bleibt der Spot deutlich innerhalb der bekannten Parameter von Tech-Werbung: Hochglanz, hübsche Menschen, bunten Verpackungen und natürlich die überdeutliche Einblendung der (zweifellos starken) Testurteile von Computer BILD und CHIP. Für mich persönlich fühlt sich das zwar konsistent an, aber eben auch sehr erwartbar. Ein bisschen Mut zur Irritation, zur Ironie oder auch zur Selbstrelativierung hätte dem neuen Galaxy Z Fold7 in diesem Setting vielleicht sogar noch mehr Glaubwürdigkeit und Sympathie verliehen.

Die Ansprache der Zielgruppe, also (tech-affine und Lifestyle-orientierte) junge Erwachsene, gelingt meiner Ansicht nach ziemlich präzise. Die Interaktion mit der AI wirkt smart, die Protagonistinnen sind relatable und die Situationen sind im städtisch-ästhetischen Lebensumfeld angesiedelt. Dennoch – und das ist aus meiner Sicht ein wichtiger Punkt – wäre es spannender gewesen, einen etwas anspruchsvolleren Humor oder eine gedankliche Volte einzubauen, um die Komplexität der neuen KI-Features auf subtilere Weise zu vermitteln als nur über den straightforwarden Produktnutzen.

Optisch, das muss ich zugestehen, erhält der Spot durch das "Ultra Unfolds" Motiv und die finale Produktinszenierung auf weißem Hintergrund eine gewisse Eleganz. Die Bildsprache ist schlüssig, die Linienführung und die Komposition spiegeln das Markenversprechen von Premium und hoher Funktionalität wider. Ich bleibe aber dabei – die kreative Fallhöhe hätte insgesamt noch mutiger ausfallen dürfen.

Alles in allem finde ich, dass Samsung hier einen handwerklich einwandfreien, wenn auch etwas zu risikoarmen Spot abliefert. Wer die raffinierte, ironische oder überraschende Wendung sucht, wird allerdings eher nicht bedient. Mich würde interessieren: Wie empfindest du die Verbindung aus technologischem Nutzwert und emotionaler Inszenierung – reicht dir das, oder hättest du auch Lust auf kommunikative Überraschungen? Teile doch gern deine Perspektive oder starte eine Diskussion dazu!

Autor: Ralf Zmölnig