Die Zielgruppenauswahl erscheint klar auf Gewerbetreibende gemünzt, also eben die Friseure, Gastronomen und Händler, die man direkt im Clip sieht.

Das Motiv „keine versteckten Gebühren“ poppt für mich ziemlich dominant auf und ich meine, damit trifft die Werbung einen der aktuell großen Schmerzpunkte im Zahlungsverkehr. Besonders charmant finde ich die Einblendung des grünen Hakens auf dem Handy: Das ist als Metapher für Einfachheit und moderne Lösungen relativ eindeutig gewählt, aber ich muss zugeben, besonders raffiniert oder überraschend ist das Ganze nicht.

Meiner Ansicht nach ist die Kreativität hier angenehm zurückhaltend, fast schon minimalistisch. Es wird nicht auf laut oder schrill gesetzt – keine abgedrehten Charaktere, keine Gags, die zwanghaft jung wirken wollen. Das kommt mir als authentisch rüber, auch wenn ich zugegebenermaßen schon frischere, originellere Spots gesehen habe, die das Thema Digitalisierung humorvoller aufgegriffen haben. Trotzdem: Lieber so als aufgesetzt jugendlich.

Dass mehrfach Textbotschaften wie „MODERNES KASSENSYSTEM UND TERMINAL“ eingeblendet werden, nimmt es etwas mit dem Holzhammer, aber zumindest lässt es keinen Zweifel daran, was vermittelt werden soll. Ich lege Wert darauf, dass Werbebotschaften transparent sind, und genau das erfüllt der Spot – ohne groß darum herumzureden.

Was die Optik angeht: Die nebeneinander gestellten Bilder und die klaren Linien geben dem Spot für mich eine angenehm aufgeräumte, sachliche Anmutung. Ich würde behaupten, Flatpay bleibt mit dieser Handschrift konsistent – sowohl beim Corporate Design als auch bei der allgemeinen Markenbotschaft. Wer auf der Suche nach disruptiven, künstlerisch-opulenten Visuals ist, wird hier nichts finden, aber immerhin bleibt der Auftritt glaubwürdig.

Praktisch finde ich übrigens, dass die Banking-App mit echtem Kontostand eingeblendet wird. Das mag klein wirken, signalisiert für mich aber ganz gut Transparenz und Vertrauen. Beachtlich finde ich außerdem, dass auf Angebotseinschränkungen am Ende hingewiesen wird – wirkt fair, auch ohne großes Marketing-Blabla.

Persönlich hätte ich mir noch ein etwas emotionaleres Storytelling gewünscht oder einen cleveren Aufhänger, der in Erinnerung bleibt. Aber vielleicht ist gerade die Nüchternheit für einige Zielgruppen überzeugend – das kann ich nachvollziehen: Nicht jede*r hat Lust auf überinszenierte Werbewelten.

Ich schätze eine sachliche und respektvolle Diskussion und bin gespannt, wie andere diesen Spot interpretieren. Austausch auf Augenhöhe finde ich immer bereichernd, also teilt gerne eure Einschätzung dazu!