Hier wird bewusst das Gefühl von Gänsehaut-Momenten und Stadion-Erlebnis hervorgerufen. Ich denke, die Zielgruppenadressierung ist unmissverständlich: Sportbegeisterte, die keine Sekunde ihrer Lieblingssportarten verpassen wollen und ein emotionales Gemeinschaftsgefühl suchen, werden hier offensiv angesprochen.

Mir fällt dabei positiv auf, wie nahtlos die Spots der unterschiedlichen Sportarten in ein stimmiges Gesamtbild übergehen; von jubelnden Handballspielern mit den omnipräsenten Sponsorenbannern im Hintergrund, hin zu den Basketball- und Volleyballszenen, die alle eines eint: die Leidenschaft für den Sport und die Inszenierung von Nähe, im wahrsten Sinne des Wortes. Besonders augenzwinkernd finde ich dabei die Einblendung „MEHR NÄHE GEHT NICHT.” Das nimmt das Versprechen des Anbieters und trägt es bis ins Publikum, ohne sich in plumper Übertreibung zu verlieren. Ich bin der Meinung, dass dieser Verzicht auf klassische Werbemärchen und das stattdessen gewählte Motto der echten Begeisterung durchaus einer gewissen Authentizität zuträglich ist.

In kreativer Hinsicht fehlen mir allerdings die kleinen, intellektuellen Ausreißer. Da wird stark auf bewährte Bildsprache gesetzt – Emotion, Teamgeist, Kampf – und damit kalkuliert auf Nummer sicher gespielt. Ich hätte mir an manchen Stellen durchaus eine überraschende Wendung, vielleicht ein ironisches Augenzwinkern oder ein subtiles Stilmittel gewünscht, das mein Bedürfnis nach anspruchsvoller Kommunikation etwas mehr kitzelt. Gerade der Einstiegstext „Ich finde es immer schwerer zu gehen, wenn du mir zu nah bist, um dich zu berühren…" ließe ja Raum für eine Doppeldeutigkeit, die aber visuell dann sehr konventionell aufgelöst wird. Hier hätte der Spot mehr Mut zur raffinierten Brechung zeigen können.

Was ich wirklich gelungen finde, ist jedoch die konsequente Markeninszenierung: das DYN-Logo als dominante Klammer in den Szenen, die immer wiederkehrende Farbgebung und das ständige Aufpoppen der Sportvielfalt machen klar, dass hier alles zusammengehört und diese Plattform ein echtes Zuhause für den deutschen Hallensport bieten will. Es wird Gemeinschaft suggeriert, aber auch Individualität der Sportarten eingelöst – das schafft Klarheit und Identifikation.

Meiner Ansicht nach ist der Spot insgesamt ein solides Beispiel für starke Markenbotschaft und Zielgruppenansprache, bleibt aber, trotz vieler stark geschnittener Szenen und großer Emotionen, etwas zu sehr auf der sicheren Seite. Ein Quäntchen mehr intellektueller Tiefgang und stilistisches Augenzwinkern hätten das Ganze für mich noch reizvoller gemacht. Nichtsdestotrotz: Wer Sportspektakel und Gemeinschaft sucht, wird hier definitiv abgeholt.

Wie ist eure Meinung zu dem Spot? Fehlt euch auch der kreative Sprung ins Unerwartete, oder reicht euch die geballte Emotionalität? Ich freue mich auf eine kritische Diskussion – gerne auch mit persönlichen Perspektiven auf die Werbeästhetik im Sportsponsoring!

Autor: Ralf Zmölnig